Aleviten: Neue IGGiÖ-Verfassung nicht für alle Muslime

Die Islamische Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI) wehrt sich dagegen, dass die neue Verfassung IGGiÖ alle Musliminnen und Muslime in Österreich gültig sein soll.

ALEVI lehne „die Äußerung der sunnitischen Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) im Zusammenhang mit der Verabschiedung ihrer neuen Verfassung, dass diese für alle Musliminnen und Muslime in Österreich gültig sein soll, entschieden ab“, so eine Aussendung der Glaubensgemeinschaft vom Mittwoch.

„Jeglicher Vertretungsanspruch und jegliche Glaubenslehre der IGGiÖ für alle Musliminnen und Muslime werden als Eingriff in die inneren Angelegenheiten der staatlich anerkannten Islamischen Alevitischen Glaubensgemeinschaft in Österreich gewertet und stellen eine Missachtung der Entscheidung des Verfassungsgerichts vom 1. Dezember 2010 und der Rechtsstaatlichkeit in Österreich dar“, heißt es weiter.

„Dürfen uns selbst vertreten“

„Wir 80.000 Alevitinnen und Aleviten können und dürfen uns Gott sei Dank in Österreich selber vertreten und bedürfen keiner Vertretung oder Einmischung durch andere Konfessionen“, so die Aussendung von ALEVI weiter. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich hatte sich am Sonntag eine neue Verfassung gegeben. Eine neue Grundlage war nötig geworden, um dem seit heuer geltenden Islamgesetz Genüge zu tun. Große Moscheenvereine werden in sogenannte Kultusgemeinden umgewandelt - mehr dazu in IGGiÖ beschloss neue Verfassung.

Auch die Türkische Kulturgemeinde in Österreich meldete sich am Mittwoch mit einer Presseaussendung zum Thema zu Wort: „Die Äußerung der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) im Zusammenhang mit der Verabschiedung ihrer neuen Verfassung, dass diese für alle Musliminnen und Muslime in Österreich gültig sein soll steht im Wiederspruch zum EU-Recht. Die IGGiÖ hat laut Verfassungsgerichtshof in Österreich kein Monopol alle Muslime zu vertreten“, so die Türkische Kulturgemeinde. Die neue Verfassung schaffe „leider die Basis für Konflikte“.

religion.ORF.at

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