Papst nimmt Rücktritt Kräutlers an

Papst Franziskus hat am Mittwoch das im Vorjahr altersbedingt abgegebene Pensionierungsgesuch des Bischofs von Altamira-Xingu in Brasilien, Erwin Kräutler, angenommen und einen Nachfolger für ihn ernannt.

Das teilte der Vatikan in seinem Pressedienst „Bollettino“ mit. Der gebürtige Vorarlberger hatte bereits im Vorjahr das kirchenrechtlich vorgesehene Emeritierungsalter von 75 Jahren erreicht. Kräutler, der die Prälatur am Xingu-Fluss seit 1980 leitete, gilt als Symbolfigur für das Engagement für die Rechte der Indigenen, durch Großgrundbesitz Vertriebenen, der Kleinbauern und Fischer Amazoniens und des Kampfes gegen die Umweltzerstörung durch Abholzung und Staudammbau.

Bischof Erwin Kräutler

APA/Roland Schlager

Bischof Erwin Kräutler

Sein Engagement trug ihm aber auch Anerkennung weit über Kirchenkreise hinaus ein: 2010 wurde Kräutler für seinen Einsatz für die Menschenrechte der Indios und die Erhaltung des tropischen Regenwaldes mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

Ruhestand in Österreich und Brasilien

Kräutler will - wie er in dem gemeinsam mit dem Publizisten Josef Bruckmoser verfassten Buch „Mein Leben für Amazonien“ ankündigte - nach Annahme seines Rücktrittsgesuchs durch den Papst teils in Brasilien, teils in Österreich leben, für Firmungen, Einkehrtage oder den Orden zur Verfügung stehen, das Diözesanarchiv in Altamira ordnen oder eine „Geschichte des Xingu“ schreiben.

Nachfolger des Austro-Brasilianers wird der Franziskaner Joao Muniz Alves. Pater Alves ist 54 Jahr alt und aktuell Guardian der Franziskanerkommunität im nordbrasilianischen Bundeslandes-Hauptstadt Sao Luis do Maranhao, wo er auch als Pfarrer und Theologieprofessor wirkt. Alves legte 1986 die zeitlichen Gelübde und 1991 die ewigen Gelübde ab und wurde 1993 zum Priester geweiht. Später absolvierte er in Rom ein Doktoratsstudium in Philosophie und Moraltheologie. In der Folge übernahm er zahlreiche Leitungsaufgaben im Franziskanerorden in seiner Heimat und im afrikanischen Mozambique.

religion.ORF.at/KAP

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