„Medien-Prälat“ Eichinger im St. Pöltner Dom beigesetzt

Unter großer öffentlicher Beteiligung ist am Dienstagvormittag der am 16. Dezember verstorbene St. Pöltner „Medien-Prälat“ Josef Eichinger beigesetzt worden.

„In den letzten vierzig, fünfzig Jahren war er ohne Zweifel eine der hervorragenden Priesterpersönlichkeiten unseres Landes“, würdigte Bischof Klaus Küng den Prälaten beim Requiem im St. Pöltner Dom. An den Trauerfeierlichkeiten für den langjährigen NÖN-Herausgeber nahmen neben Küng, dem St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried sowie weiteren Vertretern der Diözese auch der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll und viele Medienvertreter teil.

Bischof Küng

APA/GEORG HOCHMUTH

Bischof Klaus Küng würdigte den verstorbenen Prälaten Josef Eichinger

Bis zum Schluss journalistisch tätig

Von 1978 bis 2014 war Eichinger Herausgeber der „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN) und von 1983 bis 2014 Vorsitzender des Aufsichtsrates des NÖ-Pressehauses. Bis zuletzt leitete er die St. Pöltner Kirchenzeitung „Kirche bunt“ als Herausgeber.

Prälat Josef Eichinger

Kathbild/Franz Josef Rupprecht

Prälat Josef Eichinger

Eichinger sei immer bereit zum Einsatz gewesen, das habe ihn zum „echten Medienprofi“ gemacht, so Küng weiter. „Er hatte ein feines Sensorium für die Gegebenheiten der sich wandelnden Gesellschaft, war über die Vorgänge in Kirche und Welt bis ins hohe Alter bestens informiert und bemühte sich, einen Weg zu finden, um ohne schädliche Polemik die Stimme der Kirche zur Geltung zu bringen.“

Am 17.5.1981 ist eine Folge von „Christ in der Zeit“ mit Josef Eichinger ausgestrahlt worden. Der Sendetermin war genau vier Tage nach dem Attentat auf den damaligen Papst Johannes Paul II.

„Christ in der Zeit“ mit Monsignore Josef Eichinger vom 17.5.1981

Treu gegenüber Kirche und Evangelium

Der „Medien-Prälat“ habe stets Extremismen gemieden, war andererseits dem Evangelium und dem Lehramt der Kirche gegenüber treu, so Bischof Küng. „Kirche bunt“ sei wohl gerade auch deshalb - wegen der besonderen Qualität in Inhalt und Aufmachung - zu einem Vorzeigeprodukt der Diözese St. Pölten geworden.

Küng würdigte Eichingers Fähigkeit, ein so komplexes Unternehmen wie das Pressehaus unter sich verwandelnden Verhältnissen viele Jahre lang erfolgreich geleitet zu haben. Eichinger habe sich aber nicht aufgedrängt, „er hat immer betont, dass er sich die verschiedenen Aufgaben nicht selbst gesucht hat, was wahr ist“, so der Diözesanbischof. Dem Verstorbenen sei vor allem die Verkündigung wichtig gewesen, insbesondere für die Jugend und die breite Gesellschaft.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu: