Film über Maria Magdalena geplant

Eine Filmbiografie über die Jesus-Jüngerin Maria Magdalena ist in Planung, wie der englische „Guardian“ (Onlineausgabe) schreibt. Wer die Hauptrolle spielen wird, ist noch nicht bekannt.

Produziert werden soll der Film, für den es noch keinen Namen gibt, von der britisch-australischen Filmfirma See-Saw Films, die für den oscargekrönten „The Kings’ Speech“ verantwortlich zeichnete. Das Drehbuch schrieben Helen Edmundson und Philippa Goslett, Regie führen soll Garth Davis, der als Co-Regisseur an Jane Campions TV-Serie „Top of the lake“ mitarbeitete. Man wolle im Sommer mit dem Drehen beginnen, sagte Davis laut der Film-Website Deadline.

„Eine starke Persönlichkeit“

„Maria Magdalena war eine starke Persönlichkeit, einzigartig in ihrer Zeit. Ihre Geschichte wird dem Publikum eine Chance geben, die kulturelle Unruhe, die menschlichen Leidenschaften und den Glauben zu erfahren, die bis in die moderne Zeit so viel in Gang setzten“, sagten Vertreter der ebenfalls an dem Film beteiligten Studio Universal.

Maria Magdalena wurde schon mehrmals in Filmen dargestellt, allerdings immer als Nebenfigur. So verkörperte sie Barbara Hershey in Martin Scorseses „Die letzte Versuchung Christi“ von 1988, Monica Bellucci spielte sie in Mel Gibsons „Die Passion Christi“ (2004). Joanna Dunham stellte Maria Magdalena in „Die größte Geschichte aller Zeiten“ (1965) dar.

Zeugin der Auferstehung

Im Neuen Testament wird Maria Magdalena oder Maria von Magdala (heute Migdal, ein Ort in Israel) als Begleiterin von Jesus Christus beschrieben. Sie blieb während der Kreuzigung bis zum Ende bei ihm und wurde die erste Zeugin seiner Auferstehung. Viel mehr weiß man nicht von ihrem Leben, sie war eine von mehreren Frauen, die Jesus und seinen Jüngern nachfolgten und sich um ihren Lebensunterhalt kümmerten.

Gemälde "Maria Magdalena", Giampetrino bzw. Leonardo da Vinci zugeschrieben (1515)

Public Domain

„Maria Magdalena“, Giampetrino bzw. Leonardo da Vinci zugeschrieben (1515)

Immer wieder wurde eine Art Liebesbeziehung Maria Magdalenas zu Jesus angedeutet. Auch wird sie in nachbiblischen Schriften häufig mit der als „Sünderin“ bekannten Frau gleichgesetzt, die Jesus die Füße salbte (Lk 7). Obwohl diese Deutung laut dem Ökumenischen Heiligenlexikon in der Bibel keinen Anhaltspunkt hat, wird Maria Magdalena dennoch häufig als sündige oder zumindest sinnliche Frau dargestellt - gleichsam als Antithese zur keuschen Mutter Maria. Die Pose als Büßerin und das Salbgefäß als Attribut rühren ebenfalls daher.

religion.ORF.at

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