Evangelischer Bischof kritisiert Verschwendung
Der Wert der in Österreich jährlich in den Müll geworfenen Lebensmittel und Essensresten belaufe sich auf mehr als eine Milliarde Euro, so Bünker am Montag in einer Aussendung des Hilfswerks Diakonie. Jeder Haushalt werfe pro Jahr im Durchschnitt Lebensmittel im Wert von rund 300 Euro weg. „Wir sollten nur so viele Lebensmittel kaufen, wie wir tatsächlich konsumieren“, appellierte der evangelische Bischof. Jeder Einzelne, der umdenke, weniger Lebensmittel verschwende und einen Teil des ersparten Geldes für wohltätige Organisationen spende, mache die Welt zu einem besseren Ort.
APA/Herbert Neubauer
Gegenwert würde Zigtausenden Menschen Not lindern
Aktuell würde fast eine Milliarde Menschen in den Entwicklungsländern an Hunger und Unterernährung leiden. Mit einer Milliarde Euro könnten Hilfswerke wie die evangelische entwicklungspolitische Aktion „Brot für die Welt“ 70 Millionen Familien in Afrika mit dürreresistentem Saatgut versorgen oder mehr als eine Million Brunnen mit Handpumpe bauen, gab er ein Beispiel, was der Gegenwert der in Österreich verschwendeten Lebensmittel für Menschen, die an Hunger und Durst leiden, bedeuten könnte.
„Das Engagement für hungernde und Not leidende Menschen ist wichtiger als je zuvor“, nahm der evangelische Bischof den Beginn der Fastenzeit auch einmal mehr zum Anlass, um für einen höheren Beitrag Österreichs zur Entwicklungszusammenarbeit zu appellieren. Die Regierung habe sich im vergangenen Herbst gemeinsam mit allen UN-Mitgliedsstaaten zu den neuen Zielen der Vereinten Nationen für eine Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) bekannt. Bünker rief die Bundesregierung „dringend“ dazu auf, den „noch immer ausständigen“ nationale Umsetzungsplan mit konkreten Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen zur Verwirklichung der SDGs vorzulegen.
religion.ORF.at/KAP