Experte: Religionsfreiheit in China bleibt beschränkt

Menschenrechtler haben die anhaltenden Beschränkungen der Religionsfreiheit in China kritisiert. „Es ist bedauerlich, dass Chinas Partei-Statuten noch immer eine größere Bedeutung haben als das in der Verfassung zugesicherte Recht auf Religionsfreiheit“.

Der Asienreferent der deutschen Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Ulrich Delius, referierte am Montag in Göttingen zum Thema. Die Kommunistische Partei fürchte sich offenbar vor einer wachsenden Bedeutung der Religion im öffentlichen Leben.

Keine Liberalisierung der Glaubensausübung

In der vergangenen Woche habe der Staatsrat neue Richtlinien veröffentlicht, nach denen auch ehemalige Parteifunktionäre keine Religion praktizieren dürften, erklärte die GfbV. Offenbar wolle die Partei „jede Liberalisierung der Glaubensausübung verhindern“ und „sich auch weiterhin um eine Eindämmung der Zahl der Gläubigen bemühen“, warnte Delius. Alle Glaubensgemeinschaften des asiatischen Landes berichteten von einem wachsenden religiösen Interesse der Bevölkerung.

In Gegenden mit besonders vielen Gläubigen gebe es systematische Kampagnen zur Einschüchterung von Christen, so die Menschenrechtler weiter. Etwa in der Küstenprovinz Zhejiang seien in den vergangenen zwei Jahren mehrere Pastoren verhaftet und Hunderte Kreuze gewaltsam von Kirchen entfernt worden. Schätzungen zufolge leben bis zu 90 Millionen Christen in China.

religion.ORF.at/KAP