Rumi-Preis für Islamwissenschaftler Ahmad Milad Karimi
Die deutsche Stiftung für islamische Studien vergibt den mit 5.000 Euro dotierten Preis jährlich für wissenschaftlich fundierte Arbeiten über islamische Themen in deutscher Sprache, die zu einem besseren Verständnis des Islams im deutschen Sprachraum beitragen. Die Verleihung fand am Mittwoch im Schloss Münster statt. Namengebend ist der persische Sufi-Mystiker und Dichter Dschalal ad-Din Muhammad ar-Rumi, der von seienn Anhängern als „Maulana“ („Meister“) bezeichnet wird.
GIZ/Thomas Ecke
Fragen, die der Glaube stellt
Karimi lehrt an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster islamische Philosophie und Mystik. In dem Buch „Hingabe“ thematisiert er die Fundamentalfragen der islamischen systematischen Theologie: Als Offenbarungsreligion vertritt der Islam den Standpunkt der absoluten Einheit Gottes. Wie wird aber theologisch nach diesem Einen gefragt? Worin besteht die Unbedingtheit Gottes in Relation zum Bedingten? Und warum erschafft Gott überhaupt etwas?
Buchhinweis
Karimi Ahmad Milad
„Hingabe. Grundfragen der systematisch-islamischen Theologie"
200 S., Rombach Verlag 2015
Die Systematik der genuin islamischen Theologie fordert in diesem Zusammenhang, mit dem Glauben zu beginnen. Doch die Frage ist, wie der Glaube verfasst ist und wie seine Inhalte generiert sind. Was tun wir, wenn wir glauben? In welchem Verhältnis stehen der Verstand und der Glaube zueinander?
Über die Ästhetik der Offenbarung
Und vor allem: Wie ist Offenbarung möglich? Der Koran als Offenbarung beansprucht nämlich Wahrheit; eine Wahrheit, die aber ästhetisch vermittelt ist. In welcher Relation stehen indes Wahrheit und Schönheit des Korans zueinander? Offenbarung ist stets Vermittlung; doch wie lassen sich Transzendenz und Existenz zusammendenken?
Ahmad Milad Karimi wurde 1979 in Kabul geboren. 2000 bis 2006 studierte er Philosophie und Islamwissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. und an der Delhi University in Indien. 2011 promovierte er im Fach Philosophie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und seit dem Wintersemester 2012/2013 ist er Vertretungsprofessor für Kalam, islamische Philosophie und Mystik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
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