Schauspieler durfte wegen Turbans nicht in USA fliegen

Der US-amerikanisch-indische Schauspieler und Designer Waris Ahluwalia durfte nach eigenen Angaben wegen seines Turbans nicht in die USA fliegen.

Ahluwalia, der in den Wes-Anderson-Filmen „Grand Budapest Hotel“ und „Darjeeling Limited“ mitspielte, gehört der aus Indien stammenden Glaubensgemeinschaft der Sikhs an. Deswegen bedeckt er in der Öffentlichkeit sein Haar und schneidet seinen Bart nicht.

Schauspieler und Designer Waris Ahluwalia

Reuters/Mark Blinch

„Wie Bitte, die Kleidung auszuziehen“

Im Foto-Dienst Instagram veröffentlichte Ahluwalia ein Bild, das ihn mit einem Flugticket der Fluggesellschaft Aeromexico von Mexiko-Stadt nach New York zeigt. Darauf zu sehen: Vier „S“ für einen Extra-Sicherheitscheck. Dabei habe er sich geweigert, seinen Turban abzunehmen, sagte Ahluwalia der New-Yorker Zeitung „Daily News“. „Das würde ich in der Öffentlichkeit nicht tun“, sagte er demnach. „Das ist vergleichbar mit der Bitte, die Kleidung auszuziehen.“

Die Airline erklärte, sie befördere alle Passagiere, egal welcher Religion sie angehörten. Allerdings müsse sie sich bei Flügen in die Vereinten Staaten an die Vorschriften der US-Flugsicherheitsbehörde halten. Ahluwalia berichtete in der Nacht auf Dienstag, auch 13 Stunden nach seinem planmäßigen Abflug sitze er noch in Mexiko fest. Er schrieb: „Liebe NYC Fashion Week. Ich werde wohl ein bisschen später kommen (...). Startet die Show nicht ohne mich.“

Verbindung zwischen Hinduismus und Islam

Sikhs sind Anhänger einer im 15. Jahrhundert in Nordindien entstandenen religiösen Reformbewegung. „Sikh“ bedeutet übersetzt „Schüler“. Die Religion wurde von dem Wanderprediger Guru Nanak (1469-1538) begründet. Er versuchte, mit der neuen Religion eine Verbindung zwischen Hinduismus und Islam zu schaffen.

Nach Angaben des Website Oxfordsikhs.com, die vor allem praktische Informationen und Tipps für die Anhänger der Religion veröffentlicht, gibt es weltweit rund 27 Millionen Sikhs. Die meisten davon leben in Indien. Auch in Großbritannien, Kanada und den USA gibt es viele Anhänger. In Deutschland gibt es laut Oxfordsikhs.com 8.000 Sikhs, andere Websites schreiben von 15.000. In Österreich leben etwa 3.000 Sikhs.

religion.ORF.at/APA/dpa

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