Akademikerverband für „Dialog statt Zensur“

Der Katholische Akademikerverband Österreichs (KAVÖ) hat Kritik an den jüngsten Vorkommnissen rund um zwei zurückgezogene Artikel von EuropeInfos geübt.

Auf Druck der beiden nationalen Bischofskonferenzen von Polen und Ungarn mussten die Verantwortlichen zuletzt zwei Artikel zur Lage in diesen beiden Ländern wieder von der Website des in Brüssel erscheinenden monatlichen Onlinemagazin der Kommission der katholischen EU-Bischofskonferenzen (ComECE) nehmen. Im ersten wurde die Warschauer Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) vom katholischen Verleger Henryk Woniakowski kritisiert, im zweiten setzte sich der Wiener Philosoph und Theologe Hans Schelkshorn kritisch mit der Ideologie der Regierung von Viktor Orban auseinander.

„Diskursverweigerung und Zensur“

Eine fundierte kritische Auseinandersetzung zu unterbinden, sei „Diskursverweigerung und Zensur“, so KAVÖ-Präsidentin Anna Nöst am Donnerstag in einer Aussendung. Gerade in Zeiten der politischen Verunsicherung brauche es die kritische Reflexion als Schutz vor vorschnellen Scheinlösungen. „Die Grundsätze und Werte, die für uns in Österreich selbstverständlich sind und zum Fundament der EU-Grundwerte gehören, werden durch solche Vorgänge bedroht.“

Das Ausblenden von Argumenten führe nicht zu besseren Lösungen, so Nöst. „Durch den Krieg in Syrien, durch Terror, durch die Flüchtlinge im Nahen Osten, in der Türkei, in Europa ist nicht nur die Politik, sondern sind auch die Kirchen und wir als Christen gefordert“, betonte die Präsidentin des Katholischen Akademikerverbandes. Sie ersuche die österreichischen Bischöfe, „sich für einen offenen Meinungsaustausch und gegen diese Form von Ausblendung einzusetzen“.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Link: