Orthodoxes Konzil: Ruf nach Vorausdebatte im Internet

Die sofortige Eröffnung der Debatten des bevorstehenden orthodoxen Konzils im Internet hat Metropolit Athanasios Nikolaou von Limassol (Zypern) vorgeschlagen

Die ab 16. Juni auf zwei Wochen befristete erste Session von Kreta sei viel zu kurz, um eine eingehende Diskussion in der Konzilsaula sicherzustellen, sagte Athanasios, wie die deutsche katholische Nachrichtenagentur KNA am Dienstag berichtete.

Kritik an Abstimmungsform

Der Bischof übte Kritik, dass auf der „Heiligen und Großen Synode der Orthodoxie“ nach Landeskirchen und nicht nach Bischöfen abgestimmt wird. Das mache diese zu „bedeutungslosem Zierrat“ rund um die 14 allein entscheidenden Patriarchen und anderen Kirchenführer. Außerdem widerspreche die neue Entscheidungsweise der Tradition aller bisherigen Kirchenversammlungen in Ost und West.

„Ketzer und Schismatiker“

Zugleich wandte sich Athanasios scharf gegen die Ökumenismusvorlage für das Konzil. Mit „Ketzern und Schismatikern“ dürfe es weder Ökumene noch Dialog geben, betonte der Metropolit, der sich damit in den ultrakonservativen Konzilsflügel einreihte.

Athanasios war von 1980 bis 1993 Mönch auf dem Heiligen Berg Athos. In den Jahren 1991 bis 1993 war er sogar Regierungschef der Mönchsrepublik (Protepistatis), bis er zum Abt des zyprischen Klosters Machairas und 1999 zum Metropoliten von Limassol gewählt wurde.

Das „Panorthodoxe Konzil“ tritt von 16. bis 27. Juni in Kolymbari auf Kreta zu seiner ersten Session zusammen. Wichtige Themen sind Kirchenreform und Ökumene. Kolymbari ist seit 1968 Standort der „Orthodoxen Akademie“.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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