Mutter-Teresa-Heiligsprechung: Kirche nennt Datum

Das Datum der Heiligsprechung von Mutter Teresa - aller Wahrscheinlichkeit nach der 4. September - wird in der Kardinalsversammlung vom 15. März um 10.00 Uhr bekanntgegeben.

Das bestätigte der Vatikan am Montag mit der Veröffentlichung der Liste von Seligen, deren Heiligsprechung beim Konsistorium bekanntgegeben wird. Neben der albanisch-indischen Missionarin sind darin auch der mexikanische Märtyrer Jose Sanchez del Rio, der polnische Ordensgründer P. Johannes Papczynski, der argentinische Priester Jose Gabriel Brochero sowie die schwedische Konvertitin und Ordensgründerin Maria Elisabeth Hesselblad genannt.

Zeremonie Höhepunkt im Heiligen Jahr

Die Zeremonie zur Kanonisierung der Missionarin und Ordensgründerin dürfte einer der Höhepunkt im Heiligen Jahr werden, das Papst Franziskus dem Thema Barmherzigkeit gewidmet hat. Bei der Versammlung im März, dem „Konsistorium“, treffen die Kardinäle gemeinsam mit dem Papst Entscheidungen.

Mutter Teresa

Reuters/Kamal Kidhore

Agnes Gonxha Bojaxhiu, bekannt als Mutter Terea

Franziskus hatte am 18. Dezember 2015 die Tür zur Heiligsprechung der Seligen Mutter Teresa von Kalkutta (Agnes Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997) geöffnet. Ihre Hilfe für die Ärmsten der Armen auf den Straßen des indischen Kalkutta machte sie weltberühmt. Der 4. September 2016 wäre der Sonntag vor dem 19. Jahrestag ihres Todes am 5. September 1997.

Wunder vom Vatikan anerkannt

Medizinische Gutachter der Heiligsprechungskongregation hatten bereits im September 2015 die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die Theologische Kommission im Vatikan bewertete die Heilung des damals 35 Jahre alten Mannes laut dem Bericht einstimmig als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei.

Die Ehefrau des Mannes, Familienangehörige und Bekannte baten Mutter Teresa demnach im Gebet um ihre Hilfe. Mitte Dezember 2015 bestätigten die zuständigen Kardinäle und Bischöfe das Heilungswunder, am 18. Dezember tat das der Papst.

„Missionarinnen der Nächstenliebe“

Als ethnische Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde Mutter Teresa am 26. August 1910 in Skopje, heute Hauptstadt von Mazedonien, geboren. Mit 18 Jahren trat sie in einen Missionsorden ein, der sie als Lehrerin nach Kalkutta sandte. 1948 übersiedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen eine eigene Ordensgemeinschaft gründen: die „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Ihre Heime für Findelkinder und ihre Sterbehäuser für Obdachlose machten sie über Indien hinaus bekannt.

Für ihr Lebenswerk wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem der Friedensnobelpreis 1979. Am 4. September 1997 starb Mutter Teresa mit 87 Jahren in Kalkutta. Bereits sechs Jahre später, 2003, sprach Papst Johannes Paul II. sie selig.

religion.ORF.at/KAP

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