IKG: Österreich ignoriert iranischen Antisemitismus

Österreich ignoriere iranischen Antisemitismus, so eine Beschwerde der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG) in einer Aussendung vom Donnerstag.

Der Iran habe am Mittwoch zwei Langstreckenraketen mit der Aufschrift „Israel muss ausgelöscht werden“ getestet, so die vom IKG-Präsidenten Oskar Deutsch unterzeichnete Aussendung. Für die Österreichische Republik sei das kein Grund, den iranischen Staatspräsidenten Hassan Rouhani nicht zu empfangen.

Worte „Niemals wieder!“ bei Iran vergessen

Während bei Gedenkreden gerne der Satz „Niemals wieder!“ Verwendung finde, „sind diese Worte schnell vergessen wenn es um den Iran geht. Dafür wird Israel selektiv bei Empfängen, unter Außerachtlassung der diplomatischen Etikette, kritisiert“, so Deutsch.

Oskar Deutsch

ORF/Marcus Marschalek

IKG-Präsident Oskar Deutsch

Es stelle sich die Frage, „ob es sich hier nur um ökonomischen Egoismus handelt oder ob die Gründe nicht tiefer liegen. Bewundert man vielleicht den Iran ob seines Verhandlungserfolges, der ihm nach Ablauf des geschlossenes Vertrages eine atomare Aufrüstung ermöglicht? Und wird hier nicht eine insgeheime Genugtuung ob der aggressiven Sprache gegen den jüdischen Staat deutlich?“

Drohungen immer ernst nehmen

Eine bleibende Konsequenz aus der Schoah für das jüdische Volk sei es, Drohungen immer ernst zu nehmen. „Wenn all die Reden bei Gedenkjahrestagen wie dem Novemberpogrom keine leeren Worte sein sollen, muss diese Einladung zurückgenommen werden“, argumentiert der der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien.

Der Iran verteidigte am Donnerstag die Tests seiner ballistischen Raketen. „Das iranische Raketenprogramm ist Teil der Verteidigung der inneren Sicherheit und stellt keinerlei Gefahr für andere Länder dar“, sagte Außenamtssprecher Jaber Ansari am Donnerstag laut einer Pressemitteilung. Die Tests hatten für Empörung gesorgt, weil auf zwei der abgefeuerten Mittelstreckenraketen in Hebräisch und Farsi stand: „Israel muss ausradiert werden“.

religion.ORF.at

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