Wirbel um „antichristliche“ TV-Serie in USA

Eine TV-Serie über eine katholische Familie, die wegen des Coming-out des schwulen Sohnes in Turbulenzen gerät, sorgt in den USA für Aufregung. Religiös-konservative Gruppen gingen schon vor dem Serienstart auf die Barrikaden.

Die ABC-Produktion „The Real O’Neals“, die am 12. März zum ersten Mal ausgestrahlt wurde, zeige „pure Verachtung für Jesus und das Christentum“, befand etwa die konservativ-christliche Website Charisma News. Die Seite zählt auf, was die Serie über die irisch-katholische Vorzeigefamilie O’Neal, die außer der Homosexualität von Sohn Kenny noch viele andere Probleme hat, an Spott ergießt.

Marienstatue auf der Toilette

So erscheint Jesus dem schwulen 16-jährigen Burschen und spricht (ausschließlich) mit ihm, die Tochter der O’Neals unterschlägt unterdessen Spendengelder, und die Mutter bäckt Pancakes in Jesus-Form, um den unter einer Essstörung leidenden zweiten Sohn zum Essen zu bewegen.

Darsteller der TV-Serie "The Real O'Neals": (V. l. n. r.:) Martha Plimpton, Jay R. Ferguson und Noah Galvin

Reuters//Alex Gallardo TPX Images of the day

Darsteller der TV-Serie „The Real O’Neals“: (V. l. n. r.:) Martha Plimpton, Jay R. Ferguson und Noah Galvin

Eine Marienstatue oberhalb der Toilette soll die Kinder daran erinnern, nach deren Benutzung den Deckel wieder herunterzuklappen. US-Katholiken und auch Protestanten fühlen sich von solchen Scherzen beleidigt. „‚The Real O’Neals‘ verhöhnt das Christentum und beleidigt den Katholizismus“, befand Charisma News.

„Hass gegen gläubige Menschen“

Die deutsche evangelische Nachrichtenagentur Idea berichtete, die evangelikale American Family Association habe mittlerweile über ihre Website One Million Moms eine Unterschriftenaktion gegen einen Sponsor der Serie, Coca-Cola, gestartet. Das Unternehmen solle die Unterstützung zurückziehen, weil es dadurch „zunehmende Feindseligkeit gegen Christen“ unterstütze, forderte die Organisation.

ABC und dessen Mutterkonzern Disney wurden von konservativen religiösen Verbänden aufgefordert, das Sitcom-Format einzustellen. Der Präsident der American Family Association, Tim Wildmon, warf laut der „Christian Post“ (Onlineausgabe) dem Produzenten der Serie, Dan Savage, vor, er fordere zu „gefährlichen Sexualpraktiken“ auf und verbreite „Hass gegen gläubige Menschen“. Savage ist in der amerikanischen Lesben- und Schwulenbewegung aktiv und wurde durch seine Sexratgeber-Kolumne „Savage Love“ bekannt.

religion.ORF.at

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