IGGiÖ: Traurig und wütend über Terror in Brüssel

Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ) hat die Terroranschläge in Brüssel in einer Aussendung scharf verurteilt: Neben Trauer empfänden Muslime auch Wut auf die Terroristen, die menschenverachtend und bestialisch agierten.

Die offizielle Vertretung der Muslime bekundete in einer Aussendung ihr Mitgefühl mit den Opfern der Anschlagsserie von Brüssel und erlärte, „auch Wut macht sich unter Musliminnen und Muslimen breit angesichts der menschenverachtenden Bestialität der Terroristen, denen nichts heilig ist“. In ihrem Todeskult und „zerstörerischen Rausch, Angst und Schrecken zu verbreiten huldigen sie vor allem ihren irren Allmachtsphantasien“, heißt es in der Aussendung weiter.

„Allahu akbar“ als Gotteslästerung

Jeder „Allahu akbar“ (Gott ist größer) – Ruf, „mit dem sie ihre Verbrechen begleiten“ sei eine Gotteslästerung. Die IGGiÖ verurteile die Terroristen und die begangenen Verbrechen auf Schärfste und richtete zudem einen Appell an Politik und Meinungsmacher, „in gebotener Ernsthaftigkeit für eine Lösung des Syrienkriegs einzutreten“. Dieser Krieg destabilisiere die gesamte Region, auch die Türkei werde zunehmend zum Ziel terroristischer Attacken.

Wenn es endlich gelinge in Syrien eine möglichst friedliche politische Stabilisierung zu gewährleisten und „die Menschen in einem unabhängigen demokratischen Rechtsstaat unter sozial gerechten Bedingungen leben können“, werde die Terrorgruppe des sogenannten „Islamischen Staates“ verschwinden, so die IGGiÖ. „Unsere Solidarität gilt allen Opfern terroristischer Anschläge sowie den unzähligen Leidtragenden, die sich in ihrer Heimat ihres Lebens nicht mehr sicher fühlen, vor allem den Kriegsflüchtlingen.“

Kritik aus Ägypten

Auch die islamische Al-Ashar-Universität in Kairo verurteilte die tödlichen Anschläge in Brüssel scharf. Diese „gehässigen Verbrechen“ verletzten die „toleranten Lehren des Islams“, erklärte die höchste Autorität des sunnitischen Islam am Dienstag.

„Wenn die internationale Gemeinschaft dieser Epidemie nicht vereint entgegentritt, werden die Korrupten niemals aufhören, ihre abscheulichen Verbrechen gegen Unschuldige zu verüben.“

Deutsche Muslime: „Es reicht“

In Deutschland meldeten sich der deutsche Liberal-Islamische Bund (LIB) zu Wort und rief angesichts des Terrors die Gesellschaft zum Zusammenhalt auf. „Sollten die Anschläge in Brüssel von Muslimen ‚im Namen des Islam‘ verübt worden sein, so sagen wir mit aller Deutlichkeit: Es reicht!“, so LIB-Vorstandvorsitzende Lamya Kaddor in Duisburg. Bei den Bombenanschlägen im Brüsseler Flughafen und in einer U-Bahnstation der belgischen Hauptstadt wurden nach amtlichen Angaben mehr als 30 Menschen getötet und mehr als 100 weitere verletzt.

Der Zentralratsvorsitzende der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, sagte nach den Anschlägen in Brüssel in Richtung Terroristen: „Euch wird der Zorn Gottes und der gesamten Menschheit treffen. Diese Schandtaten werden niemals Erfolg haben.“ Mazyek sagte zudem, dass wie bereits bei den Terrorattentaten in Istanbul und Ankara die Verbrecher und Massenmörder Angst und Schrecken verbreiten und die Gesellschaft spalten wollen.

religion.ORF.at/AFP/APA/KAP

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