Vatikan kritisiert Lage der Flüchtlinge auf Lesbos

Der Vatikan hat die Lage der Flüchtlinge auf der griechischen Insel Lesbos kritisiert. Die Voraussetzungen für einen „angemessenen Empfang“ seien dort „unzureichend“, sagte Kardinal Antonio Maria Veglio gegenüber „Osservatore Romano“ (Sonntags-Ausgabe).

Mit seinem Besuch der Insel am kommenden Samstag wolle Papst Franziskus die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf diese Zustände lenken.

Papst Franziskus streichelt ein Kind, das ihn seinen offenen Wagen gehalten wird

AP/Alessandra Tarantino

Papst Franziskus reist nach Lesbos um auf die Flüchtlingskrise aufmerksam zu machen

Zugleich wandte sich der Präsident des Päpstlichen Rates für Migranten gegen das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei. Es handele sich um eine „kurzsichtige“ Vereinbarung. Die Steuerung der Flüchtlingsströme unter Achtung der Menschenwürde nicht zulasse. Veglio forderte die Einrichtung humanitärer Korridore, die eine sichere Einreise nach Europa ermöglichen. Dafür wolle der Papst mit seiner Reise nach Lesbos und der Begegnung mit Flüchtlingen eintreten.

Hochrangiges Treffen von Kirchenoberhäuptern

Papst Franziskus wird am Samstag gemeinsam mit dem Erzbischof von Athen, Hieronymos II., und Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel ein Flüchtlingslager auf Lesbos besuchen. Anschließend ist ein gemeinsames Gebet am Hafen der Insel für die Flüchtlinge geplant, die während der Fahrt über das Meer ums Leben kamen.

religion.ORF.at/KAP

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