„Glanz des Ostens“ im Stift Klosterneuburg

„Glanz des Ostens - Christliche Kunst aus Bulgarien“ lautet der Titel einer großen Ausstellung, die das Stift Klosterneuburg den als nationaler Schatz angesehenen Kulturgütern Bulgariens widmet.

Die Schau zeigt anhand von 100 Exponaten aus dem Besitz des Archäologischen Nationalmuseums Sofia die Entwicklung des Christentums und der christlichen Kunst in Bulgarien vom 4. bis zum 17. Jahrhundert auf. Unter den Exponaten finden sich zahlreiche Goldschmiedearbeiten, liturgisches Gerät, architektonische Fragmente und nicht zuletzt einige der bedeutendsten Ikonen Bulgariens. Es ist erst das zweite Mal, dass die als nationaler Schatz Bulgariens angesehenen Kulturgüter das Land verlassen.

Patene (liturgisches Gefäß) mit Kreuzdekor, 9. Jahrhundert, Gold, Durchschnitt 20,5 cm

Stift Klosterneuburg

Patene (liturgisches Gefäß), 9. Jahrhundert

Zeugnisse des frühen Christentums

Zu sehen sind unter anderem Zeugnisse des frühen Christentums vom 4. bis zum 6. Jahrhundert. Die langsame Christianisierung des zunächst „heidnischen“, 681 begründeten slawischen bulgarischen Staates dokumentieren Objekte, in denen sich beide Traditionen mischen, etwa ein Ziegel mit einer schamanistischen Darstellung und ein mit Runen verzierter goldener Ring.

Konkurrenz zu Byzanz

Das bulgarische Königreich vom 9. bis 14. Jahrhundert ist vor allem durch Objekte aus der alten Hauptstadt Veliki Preslav präsent, die eine Zeitlang selbst mit Byzanz in Konkurrenz treten konnte. Am Ende stehen Zeugnisse der christlichen Kultur unter der Herrschaft der Osmanen vom 15. bis zum 17. Jahrhundert.

Christus Pantokrator auf dem Thron: Ikone aus der Kirche "Hl. Johannes der Täufer" in Nessebar, Bulgarien, Anfang des 17. Jahrhunderts

Stift Klosterneuburg

Christus Pantokrator auf dem Thron: Ikone aus der Kirche „Hl. Johannes der Täufer“ in Nessebar, Bulgarien, Anfang 17. Jht.

Nach einer ersten auswärtigen Ausstellung im Pariser Louvre vor zwei Jahren sind die hochkarätigen Exponate einer christlichen Zivilisation an der Schnittstelle von Okzident und Orient nun im Klosterneuburger Stiftsmuseum zu sehen.

Ausstellungshinweis

„Glanz des Ostens - Christliche Kunst aus Bulgarien“ im Stift Klosterneuburg, 1. Mai bis 31. Juli 2016

Der Schau ging eine Zusammenarbeit mit dem Nationalen Archäologischen Institut Bulgariens und seinem angeschlossenen Museum in Sofia voraus. Im Vorfeld war auch der für Österreich zuständige bulgarisch-orthodoxe Metropolit Antonij (Mihalev) in Klosterneuburg zu Gast, um mit Propst Backovsky und Stiftskustos Nicolaus Buhlmann die Ausstellung zu besprechen.

Bulgarischer Präsident bei Eröffnung

Eröffnet wird die Schau in Anwesenheit des bulgarischen Präsidenten Rosen Plevneliev am Mittwochnachmittag, 27. April, im Chorherrenstift Klosterneuburg. Plevneliev wird am selben Tag im Stift der Stern zum Leopoldskreuz in Gold verliehen. Weiterer Ehrengast von Abtprimas Bernhard Backovsky ist laut Aussendung des Stifts der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll, eingeladen worden seien Kardinal Christoph Schönborn, Metropolit Antonym, Metropolit der Bulgarisch-Orthodoxen Diözese von West- und Mitteleuropa, und Mitglieder der Bundesregierung. Öffentlich zugänglich ist „Glanz des Ostens - Christliche Kunst aus Bulgarien“ ab 1. Mai.

religion.ORF.at

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