Vatikan: Wieder mehr verdächtige Finanztransaktionen

Nach einem Rückgang im vergangenen Jahr ist die Zahl der verdächtigen Finanztransaktionen im Vatikan wieder massiv angestiegen.

Insgesamt 544 solcher Geschäfte seien im vergangenen Jahr gemeldet worden, teilte die Vatikan-Finanzaufsicht AIF in ihrem Jahresbericht mit, der am Donnerstag in Rom vorgestellt wurde. 2014 waren nur 147 verdächtige Transaktionen gemeldet worden. AIF-Direktor Tommaso Di Ruzza sagte, der Anstieg bedeute nicht, dass es mehr illegale Aktivitäten gebe, sondern hänge mit mehreren Faktoren zusammen.

Stärkung des Meldesystems

Dazu gehörten etwa das strikte Vorgehen gegen mutmaßliche Steuerbetrüger und eine generelle Stärkung des Meldesystems. 17 verdächtige Transaktionen gab die Aufsicht an die vatikanische Justiz weiter. Im vergangenen Jahr waren es sieben Fälle.

Deutlich verstärkt hat der Vatikan die Zusammenarbeit mit den Behörden anderer Länder, 2015 geschah das in insgesamt 380 Fällen. „Der bilaterale Informationsaustausch hat sich bedeutend erhöht“, sagte AIF-Präsident Rene Brülhart.

Die Aufsicht hatte der damalige Papst Benedikt XVI. 2010 ins Leben gerufen, nachdem vor allem die Vatikanbank wegen Korruptions-und Geldwäschevorwürfen in Verruf geraten war. Papst Franziskus bemüht sich seit seinem Amtsantritt, mit Reformen für mehr Transparenz in den Vatikan-Finanzen und bei dem skandalgeplagten Geldhaus zu sorgen.

religion.ORF.at/dpa