Papst ernennt neuen Bischof für Dresden und Meißen

Papst Franziskus hat den Münsteraner Weihbischof Heinrich Timmerevers (63) zum neuen Bischof der deutschen Diözese Dresden-Meißen ernannt. Das gaben der Vatikan, die Diözese Dresden-Meißen und die Diözese Münster am Freitag zeitgleich bekannt.

Timmerevers folgt auf Heiner Koch, der seit vergangenem September Erzbischof von Berlin ist. Bislang - seit 2001 - leitete Timmerevers das Bischöflich-Münstersche Offizialat in Vechta, das den niedersächsischen Teil der größtenteils in Nordrhein-Wesfalen gelegenen Diözese Münster umfasst.

Timmerevers stammt aus Garrel-Nikolausdorf in Niedersachsen. Nach seiner Priesterweihe 1980 war er in der Gemeindeseelsorge und der Priesterausbildung tätig. 2001 erhielt Timmerevers vom damaligen Münsteraner Bischof Reinhard Lettmann die Bischofsweihe. Zugleich wurde er Leiter und Regionalbischof für den Offizialatsbezirk Vechta.

Politiker und Bischöfe loben Ernennung

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich betonte, Timmerevers bringe vielfältige Erfahrungen als Seelsorger und in der Kirchenleitung mit. Er habe ihn „als zupackenden Baumeister der heutigen Kirche kennengelernt“. Das seien „gute Voraussetzungen, um die Kirche in Sachsen in die Zukunft zu führen und Religion für Gläubige und glaubensferne Menschen sichtbar und erlebbar zu machen“. Der neue Bischof könne helfen, „Brücken zu bauen und den Zusammenhalt in Sachsen zu befördern“.

Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow begrüßte die Ernennung. Er bescheinigte Timmerevers ein „herausragendes Engagement“ im Malteser-Orden und in der Bischofskonferenz. Die Diözese Dresden-Meißen erstreckt sich auch auf Ostthüringen. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) bescheinigte dem neuen Bischof „reiche pastorale Erfahrung“ als Priester und als Weihbischof. Sie seien „beste Voraussetzungen“ für die künftigen Herausforderungen, betonte DBK-Vorsitzender Kardinal Reinhard Marx.

Timmerevers freut sich auf die neue Aufgabe

Der Münsteraner Bischof Felix Genn würdigte seinen bisherigen Weihbischof als „hoch geschätzten Wegbegleiter“ und dankte ihm für seine Verdienste. Timmerevers selbst sagte, er freue sich auf seine neue Aufgabe. Zugleich äußerte er sich beeindruckt davon, dass die Dresdner Katholiken auch in schweren Zeiten immer an ihrem Glauben festgehalten hätten.

Sein Vorgänger, Berlins Erzbischof Heiner Koch, gratulierte nicht nur Timmerevers, sondern auch den Gläubigen in Dresden. Er freue sich, so Koch wörtlich, „dass die Zeit der Vakanz - an der ich nicht ganz unschuldig bin - so schnell beendet wurde.“ Diözesanadministrator Andreas Kutschke, der die Diözese übergangsweise geleitet hatte, nannte Timmerevers einen „hervorragenden Hirten“ mit langjähriger Leitungserfahrung: „Wir werden ihn auf jeden Fall mit offenen Armen empfangen.“

Auf Minderheitenlage einstellen

Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr äußerte sich gewiss, dass sein neuer Amtsbruder sich auf die Minderheitenlage der ostdeutschen Katholiken sehr gut einstellen werde. Der Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt lud Timmerevers ein, die „bewährte Zusammenarbeit“ der Diözesen Görlitz und Dresden-Meißen fortzusetzen: „Wir haben gemeinsam die wichtige Aufgabe, die kleinen Gemeinden in unserer Region zu stärken und als missionarische Kirche zu leben.“

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) begrüßte die Ernennung ebenfalls. Timmerevers sei ein erfahrener Weihbischof und überzeugender Christ, erklärte ZdK-Präsident Thomas Sternberg. Das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus freue sich, dass der künftige Dresdner Bischof das Programm des 100. Deutschen Katholikentags mitgestalte. Das ZdK und die Diözese Dresden-Meißen sind Gastgeber des Christentreffens Ende Mai in Leipzig.

religion.ORF.at/KAP