Katholische Frauenbewegung: Hofer unwählbar

Die Katholische Frauenbewegung Österreichs (kfb) spricht sich dezidiert dafür aus, am 22. Mai Alexander Van der Bellen zu wählen. Die Empfehlung ist eine Reaktion auf die FPÖ-Behauptung, die kfb habe eine Wahlempfehlung für Norbert Hofer abgegeben.

Die FPÖ-Frauensprecherin Carmen Schimanek hatte in einer Presseaussendung des freiheitlichen Parlamentsklubs vom 17. Mai behauptet, die kfb habe eine Wahlempfehlung für Norbert Hofer abgegeben. Sie habe dies auch nicht widerrufen, nachdem sie von der Katholischen Frauenbewegung Österreichs auf die Unrichtigkeit dieser Behauptung hingewiesen worden sei, schreibt die kfb in einer Aussendung vom Mittwoch.

„Schwere Manipulation“

„Die Katholische Frauenbewegung Österreichs hatte in einer Presseaussendung vom 12. Mai dazu aufgerufen, zur Wahl zu gehen, sich aber dezidiert nicht für einen der Kandidaten ausgesprochen“, so Veronika Pernsteiner, Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs in der Aussendung. „Die bewusste und wiederholte Missdeutung, ja Verdrehung eines Sachverhalts, die die Nationalratsabgeordnete Carmen Schimanek vorgenommen hat, ist absolut inakzeptabel. Sie exemplifiziert einen Kommunikationsstil, der sich im vorliegenden Fall schwerer Manipulation bedient.“

Veronika Pernsteiner

Kneidinger/kfbö

Die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Veronika Pernsteiner

Wahlempfehlung für Van der Bellen

So ein Verhalten dürfe nicht unbeantwortet bleiben und damit gesellschaftsfähig gemacht werden. Die Katholische Frauenbewegung Österreichs habe infolge dieses Vorfalls ihre Positionierung im Vorfeld der Stichwahl am 22. Mai überdacht: „Ein Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, der einen Kommunikationsstil dieser Art goutiert und sich im laufenden Wahlkampf von einem derart agierenden Parlamentsklub unterstützen lässt, ist nicht wählbar“, so Veronika Pernsteiner, "die Katholische Frauenbewegung Österreichs ruft daher dazu auf, Norbert Hofer nicht zu wählen. Sie empfiehlt die Wahl von Alexander Van der Bellen.“

Zum Hinweis Schimaneks, Norbert Hofer sei „als praktizierender Christ für die KFB natürlich die viel logischere Wahl als sein agnostischer Mitbewerber“, erklärt Veronika Pernsteiner: „Wir erwarten von einem Bundespräsidenten kein Glaubensbekenntnis. Was wir von einem Bundespräsidenten und PolitikerInnen im Allgemeinen erwarten, sind Grundhaltungen, die mit einer christlichen Ethik vereinbar sind, mithin die Bereitschaft zum aufrichtigen, wertschätzenden Dialog.“

religion.ORF.at

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