Schaffelhofer: „Wahlen waren Desaster für Katholiken“

Gerda Schaffelhofer, Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), hat eine überaus kritische Bilanz über diesen auch im Ausland vielbeachteten Urnengang gezogen.

„Es ist bei diesen Wahlen nie darum gegangen, den geeignetsten Kandidaten zu finden, sondern es war von Anfang an eine Protestwahl gegen die Regierung Faymann und gegen die Regierungsparteien ÖVP und SPÖ“, so Schaffelhofer am Montag im Gespräch mit den Münchner Kirchenradio.

Politische Mitte fehlte

Dieser Protest gegen das bisherige politische Establishment habe zum zweiten Wahlgang geführt, bei dem ein rechtspopulistischer gegen einen linken Kandidaten antrat.

Es fehlte die Mitte, befand Schaffelhofer. „Das war völlig neu für Österreich und verbunden mit einer Polarisierung, die eine Schlammschlacht war“, sagte die KAÖ-Präsidentin. Ihr Fazit: Aus katholischer Sicht seien die Präsidentschaftswahlen „ein Desaster gewesen“.

Gegen kirchliche Wahlempfehlungen

Die von vielen Medien aufgegriffene Stellungnahme des Salzburger Weihbischofs Andreas Laun für Hofer und jene der Katholischen Frauenbewegung für Alexander Van der Bellen habe sie „zur Kenntnis genommen“, wie Schaffelhofer anmerkte. „Ich glaube aber nicht, dass es Aufgabe der Kirche ist, eine klare Wahlempfehlung zugunsten eines oder gegen einen anderen Kandidaten auszusprechen.“

Es sei aber sehr wohl wichtig, dass Katholiken die Kandidaten „genauer unter die Lupe nehmen“. Unabhängig davon, wer schließlich die Nase vorn haben wird, wolle die katholische Kirche als Brückenbauerin mithelfen, „eine Gesellschaft aufzubauen, die die Menschen vereint“.

religion.ORF.at/KAP

Mehr dazu:

Links: