D: Position zum Frauendiakonat wird erarbeitet

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) will mit der Deutschen Bischofskonferenz eine gemeinsame Position zum Diakonat der Frau für Papst Franziskus vorlegen.

Beim nächsten Treffen im Juni solle darüber beraten und ein Ergebnis erzielt werden, erklärte ZdK-Vizepräsidentin Karin Kortmann am Donnerstag in Leipzig, wo derzeit der 100. Deutsche Katholikentag stattfindet.

Weibliches Diakonat, aber kein Priesteramt

Durch die Ankündigung von Papst Franziskus, das Diakonat und seine geschichtliche Tradition prüfen zu lassen, „haben wir enormen Rückenwind bekommen“, erklärte Kortmann. Die meisten Fakten dazu seien seit Jahren bekannt. Die Problematik dürfe nicht vertagt werden. Das Priesteramt für Frauen streben die katholischen Laien demnach aber nicht an. Das Diakonat der Frau sei als ein eigenes, selbstständiges Amt zu sehen und nicht als Vorstufe für die Priesterweihe, erklärte Kortmann.

Der Papst hatte zuletzt seine Bereitschaft geäußert, eine Kommission einzusetzen, welche die Zulassung von Frauen zum Diakonat prüfen soll. Das ZdK, das höchste Gremium der katholischen Laien in Deutschland, und die Reformbewegung „Wir sind Kirche“ zeigten sich erfreut über diese Ankündigung.

Bedingungen klären

Nach Meinung der Plattform müssten allerdings „die Bedingungen geklärt werden, unter denen ein solch großes Vorhaben zum Erfolg geführt werden kann“, so „Wir sind Kirche“ in einer Aussendung vom Freitag.

„Eine Neuorientierung am Zeugnis des Neuen Testaments ist für die Ausprägung der kirchlichen Ämter wie für den Glauben insgesamt notwendig“, so Magnus Lux im Namen der Plattform. „Wir dürfen nicht einfach festschreiben, dass das, was sich im Laufe der Kirchengeschichte bis heute entwickelt hat, schon von Jesus so gemeint worden sei.“ Die Klärung der Aufgabe der Diakoninnen in der frühen Kirche könne also nur mit dem Blick auf alle Aufgaben in der frühen Kirche angegangen werden.

Die von Papst Franziskus angekündigte Studienkommission muss nach Ansicht von „Wir sind Kirche“ auch den Auftrag bekommen, „etwaige Schlussfolgerungen für eine künftige kirchliche Praxis zu ziehen“ und ein Konzept für ein erneuertes Amt vorzulegen.

Dienende Tätigkeit

Diakone stehen in der katholischen Hierarchie eine Stufe unter dem Priester. Sie übernehmen Aufgaben im liturgischen Dienst, etwa die Mitwirkung bei der Messfeier, und sind überdies seelsorgerisch tätig. Seit der Erneuerung des Amts im Zweiten Vatikanischen Konzil in den 60er Jahren können auch verheiratete Männer zum Diakon geweiht werden.

religion.ORF.at/AFP

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