Italiens ältester Kardinal mit 100 Jahren gestorben

Kardinal Loris Francesco Capovilla, der älteste Bischof Italiens, ist am Donnerstag im Alter von 100 Jahren gestorben. Dies berichteten italienische Medien. Seit dem 15. April war er der viertälteste Bischof der Welt.

Papst Franziskus hatte Capovilla im Februar 2014 in den Kardinalsstand erhoben. Capovilla, langjähriger Privatsekretär von Papst Johannes XXIII. (1958-1963), lebte in dessen einstigem Haus in Sotto il Monte bei Bergamo in der Lombardei, wo er gestorben ist.

Gefragter Zeitzeuge bis zum Tod

Bis zuletzt war er gefragter Zeitzeuge, wenn es um die Darstellung des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) oder des Roncalli-Pontifikates geht. Die Heiligsprechung von Johannes XXIII. im April 2014 verfolgte er von seinem Zuhause in Bergamo aus.

Capovilla, geboren am 14. Oktober 1915 in Pontelongo, wurde 1940 zum Priester geweiht. Er diente Angelo Giuseppe Roncalli als Sekretär, zunächst in dessen Amtszeit als Patriarch von Venedig, dann als Papst. Nach dem Tod Johannes’ XXIII. wurde Capovilla von dessen Nachfolger Paul VI. 1967 zunächst zum Erzbischof von Chieti und 1971 zum Leiter des vielbesuchten italienischen Marienwallfahrtsortes Loreto ernannt. Dort wirkte er bis zu seiner Emeritierung im Dezember 1988.

religion.ORF.at/APA