D: 20.000 feiern Abschluss des Katholikentages
Mehrere Bischöfe, aber auch zahlreiche Musiker und Sänger gestalteten die Eucharistiefeier auf dem Augustusplatz, darunter der weltberühmte Leipziger Thomanerchor. Hauptzelebrant war der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Prinzipien des Evangeliums in die Gesellschaft tragen
Marx ermutigte alle Katholiken und Christen, sich in die Politik einzumischen. „Wir wollen als Kirche nicht den Staat ersetzen“, sagte er. Es gelte aber, die Prinzipien des Evangeliums in die Gesellschaft hineinzutragen, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen und nach Lösungen im Sinne der Menschen zu suchen.
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Christen müssten deutlich machen, dass an bestimmten Prinzipien nicht zu rütteln sei, mahnte Marx und nannte die Flüchtlingspolitik als Beispiel. „Wenn jemand an unsere Grenze kommt, dann muss er menschlich behandelt werden. Dann muss er ein faires Verfahren bekommen.“ Und es müsse klar sein, dass Menschen nicht in Krieg und Verfolgung zurückgeschickt würden.
Aufruf zum Frauendiakonat
Ähnlich äußerte sich der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg. Er ging auch auf die Debatte um Reformen der katholischen Kirche ein und unterstrich, dass das ZdK als Laiengremium die rasche Zulassung von Frauen für das in den Kirchengemeinden wichtige Diakonenamt wünscht. Die Besucher quittierten das mit starkem Beifall, einige gestalteten mit Transparenten die Forderung „Frauendiakonat jetzt!“.
Der Katholikentag stand unter dem Motto „Seht, da ist der Mensch“. Rund 40 000 Teilnehmer waren zu dem fünftägigen Laientreffen in die Messestadt gekommen, in der nur 4,3 Prozent der Einwohner katholisch sowie um die 10 Prozent evangelisch sind. Sie diskutierten über politische und kirchliche Themen, beteten und feierten gemeinsam.
Der nächste Katholikentag wird in zwei Jahren im westfälischen Münster veranstaltet. Im kommenden Jahr gibt es einen evangelischen Kirchentag in Berlin und Wittenberg, bei dem das 500. Reformationsjubiläum im Mittelpunkt steht.
religion.ORF.at/dpa
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