Islam: Ibrahim Olgun neuer Präsident der IGGiÖ
Die Sitzung der IGGiÖ dauerte indes aufgrund der Wahl der weiteren Mitglieder des Obersten Rates noch an. Olgun, Mitglied des mächtigen türkischen Verbandes ATIB, wurde damit Nachfolger von Fuat Sanac.
APA/IGGIÖ
In Österreich aufgewachsener Brückenbauer
Der 28-Jährige stehe für die Generation der in Österreich geborenen jungen Muslime, hieß es vom IGGiÖ. Olgun sieht sich daher als Brückenbauer.
Olgun, dessen Vater als sogenannter Gastarbeiter nach Österreich eingewandert ist, wurde am 11. September 1987 in Mistelbach geboren. In der Familie habe man auf eine gute Ausbildung Wert gelegt und so habe er 2007 die Schulzeit am TGM in Wien mit Matura abgeschlossen. Anschließend absolvierte er den Präsenzdienst beim Bundesheer.
Fachinspektor für islamischen Religionsunterricht
Aufgrund seines theologischen Interesses zog es ihn zum Studium nach Ankara, nach diesem Abschluss setzte er sich bei ATIB in Wien 2013 als Integrationsbeauftragter für den interreligiösen Dialog ein. Ab 2014 war Olgun dann als Fachinspektor für den islamischen Religionsunterricht für verschiedene Wiener Bezirke und deren Pflichtschulen tätig. Als Theologe beschäftigt er sich mit einer „zeitgemäßen und zugleich authentischen theologischen Auslegung“, hieß es aus der IGGiÖ.
Unterscheidung von Religion und Tradition
In einem Statement erklärte Olgun gegenüber der APA: „Ich habe selbst erlebt, wie es ist, hier in Österreich aufzuwachsen und sich nach der eigenen Identität zu fragen. Was ist Religion, und was ist Tradition? Es lohnt sich, darüber zu reflektieren und dann theologisch zu forschen. Heute fühle ich mich als Muslim in Österreich zu Hause, vergesse aber auch nicht auf meine Wurzeln. Damit kann und will ich Brücken bauen.“ Bereits im Vorfeld hatte es geheißen, Olgun lege Wert darauf, nicht für eine direkte ATIB-Bindung zu stehen, sondern für alle offen zu sein.
Keine Kampfabstimmung
Der vorherige Präsident der IGGiÖ, Fuat Sanac, hatte vor dem Wochenende seinen Rückzug bekanntgegeben. Der Vorsitzende des Schurarates, Ümit Vural, gratulierte Olgun bereits zu seiner Wahl.
ORF
Nachdem noch Mitte der Woche eine mögliche Kampfkandidatur Sanac’ im Raum gestanden war, hatte er Ende der Woche erklärt, nicht zu kandidieren. „Möge Allah den für die Glaubensgemeinschaft besseren Kandidaten gewinnen lassen“, sagte Sanac abschließend.
religion.ORF.at/APA
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- Sanac hört auf und tritt nicht mehr an
(religion.ORF.at; 18.06.2016)