USA: Evangelikale geben Trump Rückendeckung

Der designierte republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Rückendeckung von einflussreichen Evangelikalen in den USA erhalten.

Die rund 1.000 Pastoren und Funktionäre feierten Trump bei einem Treffen am Dienstag (Ortszeit) in New York City mit stehenden Ovationen. Der ehemalige Konkurrent Trumps, Mike Huckabee, sagte, die Veranstaltung sei für Trump „ein Wendepunkt auf dem Weg zur Präsidentschaft“ gewesen.

„Mutiger und furchtloser Anführer“

Enthusiastisch äußerte sich auch der Präsident der christlichen Liberty-University, Jerry Falwell, der zu den frühen Unterstützern des Milliardärs gehört. Trump sei „ein mutiger und furchtloser Anführer“, der Amerikas Feinde bekämpfen werde. Jeder einzelne Terrorist weltweit werde sich „unter einem Stein verkriechen“, sobald Trump Präsident sei.

Bill Dallas, Vorsitzender der Lobbygruppe „United in Purpose“, die das Treffen in New York organisiert hatte, sagte vor Journalisten, die Konferenz habe die Erwartungen übertroffen. Trump selbst äußerte sich ebenfalls zufrieden. „Das war ein rekordverdächtiges Treffen mit Evangelikalen aus dem ganzen Land“, erklärte der 70-Jährige. „Eine unglaubliche Veranstaltung mit großartigen Leuten.“

Demo gegen Donald Trump in NY

Reuters/Brendan McDermid

Demonstration einer interreligiösen Gruppe gegen Trump

Vor dem Hotel fand währenddessen eine Demonstration einer interreligiösen Gruppe gegen den republikanischen Kandidaten Trump statt. „Faith over Fear“, „Glaube über Angst“, stand auf Schildern der Demonstranten zu lesen.

Im Ringen um die Stimmen konservativer Wähler umgarnt Trump die evangelikalen Christen schon länger. Bei einem Wahlkampfauftritt im Jänner vor mehr als 11.000 Zuschauern in der Liberty University, einer Bastion der Evangelikalen im US-Bundesstaat Virginia, versprach der umstrittene Milliardär die „Verteidigung des Christentums“.

„Das Christentum schützen“

„Wir werden das Christentum schützen“, sagte er bei dem Auftritt vor einigen Monaten. „Wenn Sie sich umschauen, was in der Welt passiert - schauen Sie nach Syrien, wenn Sie da Christ sind, hacken Sie Ihnen den Kopf ab.“ Bei dem Auftritt vor einem überwiegend jungen Publikum präsentierte sich Trump als „stolzer Protestant - Presbyterianer genau genommen, aber sehr stolz darauf“.

Ein Auftritt in der Liberty University ist ein Ritual für konservative Präsidentschaftskandidaten von Ronald Reagan in den 1980er-Jahren bis hin zu Trumps stärkstem parteiinternen Konkurrenten Ted Cruz. Traditionell sind die Evangelikalen den Republikanern zugeneigt. Doch sie unterstützen eher ein traditionelles Familienbild. Für Trump, der mit zahlreichen Frauen liiert war, einen extravaganten Lebensstil pflegt und lieber markige Sprüche mag als Frömmigkeit, ist dies ein schwieriges Pflaster.

In der Frage der Abtreibung wechselte Trump erst kürzlich ins Lager der Abtreibungsgegner. Laut einer Umfrage ist die Meinung eines Präsidentschaftskandidaten zur Abtreibung für zwei Drittel der evangelikalen Christen in den USA wahlentscheidend. Seinen Glauben hat Trump, der Muslimen die Einreise in die USA verbieten will, im Vorwahlkampf zuletzt immer stärker in den Vordergrund gerückt.

religion.ORF.at/KAP/KNA/APA/AFP

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