Veranstalter überschätzten Interesse am Weltjugendtag

Für den am Dienstag im südpolnischen Krakau beginnenden katholischen Weltjugendtag (WJT) mit Papst Franziskus haben sich rund 200.000 Jugendliche weniger angemeldet als von den Veranstaltern zunächst erwartet.

Nach Angaben des Organisationskomitees in der Stadt registrierten sich bis zum Anmeldeschluss am Freitag insgesamt 356.000 Pilger aus 187 Ländern auf der offiziellen Internet-Plattform. Ursprünglich war mit gut 560.000 Anmeldungen gerechnet worden, weil so viele Personen auf der offiziellen Website Interesse an dem Großereignis bekundet hatten.

Die Organisatoren betonten, sie rechneten zudem mit zahlreichen spontanen Teilnehmern. Sie gehen von bis zu 1,5 Millionen Besuchern bei der Abschlussmesse des Weltjugendtags am Sonntag in Wieliczka-Brzegi bei Krakau aus. Kürzlich wurde noch geschätzt, dass mehr als zwei Millionen Menschen am Weltjugendtag teilnehmen werden. Mit 78.000 jungen Polen kündigten sich für die sechstägige Veranstaltung den Angaben zufolge am meisten Jugendliche aus dem Gastgeberland an. Danach folgen Italien (63.000), Frankreich (33.000), Spanien (31.000) und die USA (24.000).

Sendungshinweis

Der ORF überträgt den Besuch in Auschwitz am 29.7 sowie den Abschlussgottesdienst mit Papst Franziskus am 31.7. jeweils ab 9.05 Uhr auf 0RF2.

Mehr Teilnehmer als in Rio

Auf Platz sechs liegt Deutschland mit knapp 12.000 Anmeldungen. Aus Brasilien wollen rund 10.000 junge Leute kommen, aus Tschechien und der Slowakei je etwa 6.000, aus Portugal rund 5.000 und aus Österreich 3.000.

Für den letzten Weltjugendtag 2013 im brasilianischen Rio de Janeiro hatten sich rund 200.000 Menschen angemeldet, davon knapp 2.000 aus Deutschland. Beim WJT 2011 in der spanischen Hauptstadt Madrid gab es etwa 440.000 Anmeldungen. Etwa 16.000 reisten aus Deutschland an.

Papst besucht Auschwitz-Birkenau

Der WJT in Krakau steht unter dem Leitwort „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden“. Der Papst kommt von Mittwoch bis Sonntag nach Polen. Neben Krakau wird Franziskus auch den wichtigsten Wallfahrtsort des Landes, Tschenstochau (Czestochowa), und das ehemalige nazideutsche Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau besuchen.

Die katholische Kirche feiert auf Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seit 1986 jedes Jahr einen Weltjugendtag. Er ist ein Zugpferd der weltkirchlichen Jugendarbeit. Das Ereignis wird abwechselnd in kleinerem Rahmen in den Diözesen vor Ort - so 2014 und 2015 - und dann wieder als weltweites Großtreffen wie dieses Jahr in Krakau organisiert.

Zum zweiten Mal in Polen

Die meisten Teilnehmer gab es 1995 mit etwa vier Millionen in der philippinischen Hauptstadt Manila. Am Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags 2013 in Rio nahmen nach Kirchenangaben 3,7 Millionen Menschen teil.

Es ist das zweite Mal, dass Polen das internationale Jugendtreffen ausrichtet. 1991 hatte die Erzdiözese Tschenstochau (Czestochowa) eingeladen. Damals kamen als 1,5 Millionen Pilger.

religion.ORF.at/KAP

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