IGGiÖ ermahnt Generalsekretär nach „Wolfsgruß“

Die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) hat ihren Generalsekretär Baki Uslu nach einem „Wolfsgruß“ auf Twitter ermahnt. Der designierte IGGiÖ-Präsident Ibrahim Olgun äußerte sich im Ö1-„Mittagsjournal“ am Dienstag auch kritisch zu den Koranverteilungen.

Uslu bleibt zwar Generalsekretär, sein Verhalten dürfe sich aber nicht wiederholen, so Olgun. Vergangene Woche lud Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) Vertreter islamischer Gruppierungen in Österreich zu einem Treffen ins Kanzleramt. Danach stellte sich heraus, dass mit Uslu auch ein Vertreter der nationalistischen Türkischen Föderation daran teilgenommen hat. Er hatte dies auch auf Anfrage der APA bestätigt und betont, gegen jeden Extremismus zu sein. Uslu posierte bis Freitag auf Twitter mit dem Hand-Zeichen der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“.

Ernstes Gespräch

Olgun erklärte am Dienstag, er habe ein „ernstes Gespräch“ mit Uslu geführt und den Generalsekretär aufgefordert, das Bild von Twitter zu löschen und seine Seite zu sperren: „Das können wir nicht akzeptieren.“ Sollte sich dies wiederholen, werde man „andere Wege gehen“, meinte der designierte IGGiÖ-Präsident. Olgun erklärte aber auch, dass die politischen Ansichten des Generalsekretärs „so lange sie im legalen Bereich sind“ nicht Angelegenheit der Glaubensgemeinschaft seien. Auch werde das Symbol in der Türkei ganz normal genutzt.

„Nicht einverstanden“ ist Olgun auch mit den nun wieder aufgenommenen Koran-Verteilungsaktionen auf der Straße: „Jeder, der sich für den Islam interessiert, kann uns anfragen und um Informationen bitten.“ Die Verteilungen seien „nicht in Ordnung, auch wenn das angemeldet wird“.

religion.ORF.at/APA