Reform strengreligiöser Schulen in Israel torpediert

Israels rechts-religiöse Regierung hat eine bereits geplante Bildungsreform in ultraorthodoxen jüdischen Schulen wieder rückgängig gemacht.

Das Parlament in Jerusalem billigte in der Nacht zum Dienstag in dritter und letzter Lesung einen entsprechenden Gesetzentwurf, wie israelische Medien berichteten. Strengreligiöse Schulen müssen demnach weiterhin keine Fächer wie Englisch oder Mathematik anbieten, um staatliche Fördergelder zu erhalten.

Grundlegende Kenntnisse fehlen

Die vorherige Regierung hatte sich für eine Reform dieser Regelung eingesetzt. Absolventen ultraorthodoxer Schulen haben es oft schwer auf dem israelischen Arbeitsmarkt, weil ihnen nach Beendigung der Schulzeit grundlegende Kenntnisse fehlen.

Buben in einer ultraorthodoxen Schule in Beitar Ilit (Westbank, Israel)

Reuters/Ronen Zwulun

Unterricht mit religiösem Schwerpunkt in Israels orthodoxen Schulen

Schulen für ultraorthodoxe Juden konzentrieren sich vor allem auf religiöse Studien. Zuletzt haben mehr als 50 ehemalige strengreligiöse Juden den Staat wegen mangelnder Schulbildung verklagt. Die Zahl der ultraorthodoxen Juden in Israel wird auf bis zu eine Million geschätzt. Das entspricht rund zwölf Prozent der Bevölkerung. Etwa 430.000 Schüler werden heute nach Angaben der Nachrichtenseite ynet in strengreligiösen Schulen unterrichtet.

religion.ORF.at/dpa

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