Papst richtet Prüfkommission zu Frauen-Diakonat ein

Papst Franziskus hat eine wissenschaftliche Kommission zur Geschichte des Frauendiakonats berufen. Sechs von zwölf Kommissionsmitgliedern sind Frauen, darunter Marianne Schlosser von der Universität Wien.

Präsident der Kommission ist der Sekretär der Glaubenskongregation, Bischof Luis Francisco Ferrer. Genauere Angaben zu Aufgabenstellung und Arbeitsweise der Kommission machte der Vatikan nicht.

Kommission prüft nicht Zulassung

Papst Franziskus hatte die Kommission zur Geschichte des Frauendiakonats im Mai bei einer Audienz für Ordensfrauen angekündigt. Vielfach war diese Äußerung so verstanden worden, als sei damit auch die Prüfung einer möglichen Zulassung von Frauen zum Diakonat verbunden.

Die Studienkommission zu Diakoninnen soll aber nicht die eventuelle Zulassung von Frauen zur Diakonenweihe prüfen, sondern untersuchen, welche Aufgaben Diakoninnen in der frühen Kirche hatten, hatte der Papst im Juni auf dem Rückweg von Armenien klargestellt. Zugleich sagte er, dass ihm die Funktion, die eine Frau innehabe, weniger wichtig sei als ihr Denken.

Seelsorge und Gemeindearbeit

Diakone haben in der Kirche zahlreiche Aufgaben, vor allem im sozialen Bereich, der Seelsorge und der Gemeindearbeit. Sie stehen in der katholischen Hierarchie eine Stufe unter dem Priester. Das Diakonat ist ein Weiheamt, die nächsthöheren Stufen sind der Priester und der Bischof. Seit der Erneuerung des Amtes im Zweiten Vatikanischen Konzil in den Sechzigerjahren können auch verheiratete Männer zum Diakon geweiht werden.

Unter anderem das Internationale Diakonatszentrum in Rottenburg hatte sich anlässlich eines Besuchs im Vatikan für die Zulassung von Frauen zum Diakonat ausgesprochen. Das durch Weihe übertragene katholische Amt ist bislang Männern vorbehalten.

religion.ORF.at/APA/KAP

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