„Burkini-Tag“ in französischem Freibad abgesagt

Nach einer Welle der Empörung ist ein „Burkini-Tag“ in einem Freibad in Südfrankreich abgesagt worden. Die Gemeinde Pennes-Mirabeau in der Nähe von Marseille und das Schwimmbad erklärten, man habe die Anfrage eines Vereins muslimischer Frauen abgelehnt.

Der Verein wollte das Erlebnisbad für einen Tag mieten und hatte alle Mitglieder aufgerufen, sich zum Baden von der Brust bis zu den Knien zu verhüllen.

Die Gemeinde und das Bad erklärten, sie duldeten keine „Störung der öffentlichen Ordnung“. Beide Seiten distanzierten sich aber auch von „extremen ideologischen Positionen“ in der Debatte. Besonders der rechtspopulistische Front National und die Partei Die Republikaner von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hatten sich über den geplanten Badetag im Burkini - einem Ganzkörper-Badeanzug mit Kopfbedeckung - empört.

Revolverkugeln verschickt

Der Bürgermeister der Gemeinde Pennes-Mirabeau hatte sogar angekündigt, die Veranstaltung zu verbieten. Der Verein äußerte sich auf seiner Facebook-Seite bestürzt über die „polemische Debatte“. Mitglieder hätten Todesdrohungen erhalten, einer Frau seien Revolverkugeln mit der Post geschickt worden.

Im laizistischen Frankreich ist das Tragen von Kopftüchern in Schulen verboten. Auch die Burka ist im öffentlichen Raum nicht gestattet.

religion.ORF.at/AFP

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