Mariä Himmelfahrt: Wallfahrten im ganzen Land
Mariä Himmelfahrt („Mariä Aufnahme in den Himmel“) ist eines der drei Maria gewidmeten Hochfeste des liturgischen Kalenders. Anders als Christi Himmelfahrt, das genau 39 Tage nach dem Ostersonntag stattfindet und dessen Datum daher jedes Jahr ein anderes ist, hat der Feiertag Mariä Himmelfahrt ein fixes Datum. In ganz Österreich ist der 15. August gesetzlicher Feiertag und somit ein arbeitsfreier Tag.
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Traditionelle Schiffsprozessionen
Tausende Gläubige aus Österreich und dem Ausland werden zu Mariä Himmelfahrt zu den traditionellen Schiffsprozessionen auf dem Wörthersee und dem Bodensee erwartet. Am Bodensee ist dies die sogenannte Fatima-Schiffsprozession.
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Kräuterweihen im ganzen Land
Zahlreiche heimische Pfarren laden zum Hochfest Mariä Himmelfahrt zu besonders umrahmten Gottesdiensten mit anschließenden Kräutersegnungen.
Letztere sollen das Bedürfnis der Menschen nach heilenden Kraftquellen in der Natur mit der christlichen Spiritualität verbinden. Das Christentum hat hier reiche Tradition: Viele Heilige wie zum Beispiel Hildegard von Bingen, aber auch die Klöster haben sich intensiv mit der Kräuterkunde und deren Beitrag zur Heilung von Leib und Seele beschäftigt.
Geschichte und Brauchtum
Das Fest Mariä Himmelfahrt hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es bereits in der Spätantike, im Jahr 431, eingeführt wurde. Die orthodoxen Kirchen begehen das Fest am 28. August. In der lateinischen Kirche wird die in der Bibel nicht beschriebene leibliche Aufnahme („Assumptio“) Marias in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert. Zum Dogma wurde diese alte Glaubensüberzeugung durch Papst Pius XII. am 1. November 1950.
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Eine Legende erzählt, dass dem Grab Marias in dem Augenblick, in dem sie in den Himmel aufgenommen wurde, ein wunderbarer Duft wie von Kräutern und Blumen entstieg. Das könnte der Ursprung für die verbreitete Segnung von Heilkräutern am 15. August sein. Einerseits soll in diesem 1000 Jahre alten Brauch die lebenspendende Kraft der Gottesmutter ausgedrückt werden, andererseits ist es wahrscheinlich, dass die jahreszeitlich bedingte Getreidereife und Hochblüte der Natur in Erinnerung brachten, dass Maria traditionell als „Blume des Feldes und Lilie in den Tälern“ verehrt wurde.
religion.ORF.at/KAP/dpa
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