Graz: Kirche trauert um Regens Rauch

Franz Josef Rauch, eine der prägendsten Priesterpersönlichkeiten der Steiermark, ist am Donnerstagvormittag nach schwerer Krankheit verstorben, wie die Diözese Graz-Seckau mitteilte.

Rauch war lange Jahre Regens des Priesterseminars der Diözese Graz-Seckau und des Seminars der Diözese Gurk-Klagenfurt, die beide gemeinsam in einem Haus in Graz beheimatet sind. Der Grazer Bischof Wilhelm Krautwaschl würdigte Rauch als „leuchtendes Beispiel“ eines Priesters. Der Kärntner Bischof Bischof Alois Schwarz bezeichnete den Verstorbenen als „umsichtigen, seelsorglich denkenden und handelnden Priesterausbildner“.

Verantwortungsvolle Aufgaben

Rauch wurde 1962 in Perbersdorf bei St. Peter am Ottersbach geboren. Nach der Volksschule absolvierte er das Bischöfliche Seminar und Gymnasium in Graz und trat nach der Matura dort in das Priesterseminar ein. 1988 wurde er von Bischof Johann Weber im Grazer Dom zum Priester geweiht. Nach einem Kaplansjahr in der Pfarre Gleisdorf wurde er Subregens und Präfekt im Bischöflichen Seminar, das er ab 1993 als Regens leitete. 1997 berief ihn Bischof Johann Weber zum Regens des Priesterseminars. 2005 übertrug ihm Bischof Alois Schwarz auch die Leitung des Priesterseminars der Diözese Gurk-Klagenfurt.

Bischof Egon Kapellari berief Regens Rauch 2007 in das Domkapitel der Diözese. 2011 übernahm er den Vorsitz der Bischof Johann-Weber Stiftung, von 2012 bis 2015 leitete er den Arbeitskreis zur Diözesanpartnerschaft mit der koreanischen Diözese Masan. Lange Jahre war Rauch Vorsitzender der Österreichischen Regentenkonferenz. Am Donnerstag ist Rauch nach langer schwerer Krankheit im Krankenhaus der Elisabethinen in Graz verstorben.

Bischof in der Todesstunde bei ihm

Bischof Krautwaschl sagte in einer ersten Stellungnahme zum Tod Rauchs wörtlich: „Jedem in der Diözese waren der Eifer, der Einsatz, die Geduld und Umsicht von Franz Josef Rauch ein Begriff. Er prägte mit seiner Leidenschaft ‚Priester zu sein‘ nicht nur viele angehende Priester, sondern war ein leuchtendes Beispiel dafür in der ganzen Diözese. Er hinterlässt eine große Lücke.“ Der Bischof war in der Todesstunde Rauchs gemeinsam mit Familienangehörigen, Freunden und weiteren Priestern am Krankenbett anwesend.

Tief betroffen zeigte sich auch Bischof Schwarz. Regens Rauch habe sich „mit großem Einsatz und hoher theologischer Kompetenz durch Jahrzehnte hindurch beispielhaft in der Priesterausbildung engagiert, seine Krankheit aufopfernd getragen und seinen Dienst als Regens gewissenhaft bis zuletzt erfüllt“, sagte der Bischof.

religion.ORF.at/KAP