„Musica Sacra“ unter Motto „Friede und Glaube“

Das niederösterreichische Festival „Musica Sacra“ in drei Kirchen (11. September bis 9. Oktober) setzt heuer den inhaltlichen Schwerpunkt „Friede und Glaube“.

Von Bachs h-moll-Messe über barocke geistliche Lieder, Kantaten und Kammermusik bis hin zur Uraufführung eines Musik-Tanz-Theater-Projekts und Leonard Bernsteins mitreißendem Chorwerk „Chichester Psalms“ spannt sich der Bogen der Abendkonzerte, die wie jedes Jahr im Dom von St. Pölten und in den Stiftskirchen Lilienfeld und Herzogenburg stattfinden. Zudem werden in den drei Kirchen auch wieder einige Sonntagsgottesdienste mit liturgischen Werken von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart und dem österreichischen Komponisten und Organisten Karl-Bernhardin Kropf musikalisch gestaltet.

Friedensbotschaft von Bach

Eröffnet wird das Festival am Sonntag, 11. September, um 18.00 Uhr im St. Pöltner Dom mit der h-moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Diese Messe beinhalte eine besondere Botschaft des Komponisten, wie es vonseiten des Veranstalters heißt: Ein friedliches Zusammenleben sei demnach ohne die Überwindung der eigenen inneren Abgrenzungen nicht möglich - und das gelte für jeden Menschen, ungeachtet seiner Herkunft, Kultur und Religion.

Bach habe diesen Aspekt vor Augen gehabt, als er sich für eine lateinische - also katholische - Messe entschieden hatte: Selbst evangelisch und mitten in einem lutherisch geprägten Umfeld lebend, habe er mit dieser Komposition die Spaltung der beiden christlichen Hauptkirchen überwinden wollen. Bachs Überzeugung, der Glaube stehe über den Religionen und die Kirchenspaltung sei damit ohne Bedeutung, habe gerade in der Gegenwart einen ganz besonders starken Stellenwert, so die Veranstalter. Spiritualität sei grenzenlos, und in ihr seien alle Menschen miteinander verbunden, so die Veranstalter des Festivals.

Musik mehr als „Wellness“

Der St. Pöltner Domkapellmeister Otto Kargl, künstlerischer Leiter des Festivals, zeigte sich in einem Interview mit der Kirchenzeitung „Kirche bunt“ überzeugt, „dass Musik mehr vermag, als nur einen zweistündigen musikalischen Wellnessurlaub zu bieten“. Musik beinhaltet für ihn eine politische, geistige und emotionale Botschaft.

Kargl wörtlich: „Es geht mir darum, den Menschen zu verändern. Ich bin überzeugt, dass Musik den Menschen menschlicher machen kann und dass Musik ein Weg sein kann, den Menschen zu sich selber zu bringen, ihn sensibler und achtsamer zu machen und aufnahmebereiter für Neues.“

religion.ORF.at/KAP

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