Ehemaliger Chef-Exorzist des Vatikans gestorben

Der ehemalige Chef-Exorzist des Vatikans, Gabriele Amorth, ist tot. Er starb im Alter von 91 Jahren, wie italienische Medien am Sonntag unter Berufung auf sein Umfeld berichteten.

Amorth war von 1990 bis 2000 oberster Exorzist der Diözese Rom, deren Bischof der Papst ist. Amorth führte etwa die Missbrauchsfälle und die Zerstrittenheit in der Kirche auf den Teufel zurück.

Chefexorzist Amorth Vatikan

Giulio Napolitano/ AFP / picturedesk.com

Der ehemalige Chef-Exorzist des Vatikan, Gabriele Amorth, starb im Alter von 91 Jahren

Anerkennung der Exorzistenvereinigung

Der Vatikan hatte die von Amorth gegründete Internationale Vereinigung der Exorzisten (AIE) 2014 anerkannt. Heute arbeiten für sie rund 250 Teufelsaustreiber in 30 Ländern. Die Priester befreien nach eigenen Angaben „Besessene“ vom „Satan“.

Der 1954 zum Priester geweihte Amorth nahm nach eigenen Angaben selbst rund 160.000 Teufelsaustreibungen vor und schrieb mehrere Bücher über den Exorzismus.

Exorzist: Interesse an Teufelsaustreibungen nimmt zu

Das Interesse an einer Teufelsaustreibung nimmt nach Angaben eines leitenden Exorzisten offenbar zu. Allerdings seien die tatsächlichen Fälle von Besessenheit „ziemlich begrenzt im Vergleich zur Zahl der Anrufe“.

Viele Interessenten hätten sich lediglich vom Glauben entfernt oder verwechselten medizinische Probleme mit spirituellen, betonte der italienische Ordensgeistliche Francesco Bamonte am Wochenende in „Radio Vatikan“. Er ist Präsident der „Internationalen Vereinigung der Exorzisten“. Wie am Donnerstag bekannt wurde, hat die vatikanische Kleruskongregation den Zusammenschluss offiziell anerkannt und deren Statuten gebilligt.

Besessenheit

Die Anwesenheit eines Exorzisten in jeder Diözese bezeichnete Bamonte als sehr wichtig. „Fehlt er, wenden sich die Leute oft an Zauberer, Kartenleger oder Sekten.“ Zugleich wies der Exorzist der Diözese Rom die Befürchtung zurück, die Verfügbarkeit eines Exorzisten führe Menschen dazu, „sich als Opfer teuflischer Besessenheit zu fühlen“. Die erste Sorge eines Exorzisten müsse sein, keine Illusion einer Besessenheit zu schaffen.

religion.ORF.at/AFP

Mehr dazu: