I: Streit um TV-Journalistin mit Kreuz an Halskette

Ein Kreuz an der Halskette einer TV-Moderatorin sorgt für Debatten in Italien. Weil die Journalistin Marina Nalessodes des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders RAI 1 die Mittagsnachrichten am Freitag mit einem Kreuz am Dekolleté moderierte, hagelte es Kritik.

Die Moderatorin wurde beschuldigt, ihre Position als RAI-Moderatorin zu Zwecken der religiösen Propaganda zu missbrauchen. Die Moderatorin war bereits öfter mit Halskettenanhänger mit christlichen Symbolen aufgetreten. „Ich trage das Kreuz weil ich glaube und um diesen Glauben zu bezeugen“, sagte sie.

RAI 1 Marina Nalesso

RAI 1

RAI 1 Marina Nalesso trägt bei ihren Moderationen oft christliche Symbole als Schmuck um den Hals

„Pure Arroganz“ oder „Freiheit für Symbole“

Der überzeugte Atheist und Politiker der Radikalen Partei Silvio Viale übte scharfe Kritik an der Journalistin. „Es ist pure Arroganz, die Nachrichten mit einem Rosenkranz am Hals zu moderieren“, so Viale.

Die 43-jährige Venezianerin erhielt Rückendeckung von den Rechtsparteien. „Es ist ein Wahnsinn, wenn man jetzt angeprangert wird, weil man ein Kreuz am Hals trägt. Freiheit für unsere Symbole!“, twitterte Lega Nord-Chef Matteo Salvini. „Das Kreuz ist Teil unserer Kultur als Italiener und Europäer. Wer sich wegen eines Kreuzes irritiert fühlt, der akzeptiert unsere Identität nicht und sollte woanders leben“, betonte die Vorsitzende der Rechtspartei „Fratelli d ́Italia“ (Brüder Italiens), Giorgia Meloni.

religion.ORF.at/APA