Neuer Tempel: Mormonen bauen Präsenz in USA aus

Im US-Bundesstaat Connecticut in Neuengland wird diese Woche ein neuer Tempel der Mormonen eröffnet. Der Bau reflektiert die wachsende Mitgliederzahl der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage.

Der erste Mormonentempel in Farmington, Connecticut wird zunächst für die breite Öffentlichkeit zugänglich sein, danach wird er Tausenden Anhängern der Church of Jesus Christ of Latter-day Saints (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch: Mormonen) im Umkreis von vier Bundesstaaten der für Gottesdienste zur Verfügung stehen.

„Leuchtfeuer der Hoffnung“

Der neue Tempel ist ein Zeichen für die steigende Mitgliederzahl der Kirche an der Ostküste der USA. Erst am 10. August war in Philadelphia (Pennsylvania) ein anderer neuer Tempel eröffnet worden, wie AP am Mittwoch berichtete. „Hier an der Ostküste ist es eine einzigartige Herausforderung, ein Mitglied der Kirche (der Mormonen, Anm.) zu sein, weil wir so vereinzelt sind“, sagte Randy LaRose, ein Kirchenmitglied, das von Utah nach Connecticut gezogen ist. Der neue Tempel werde „ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Pfeiler des Glaubens“ sein.

Mormonentempel in Farmington, Connecticut (USA)

AP/Pat Eaton-Robb

Der neue Mormonentempel in Farmington, Connecticut (USA)

Tempel für 27.000 Kirchgänger

Geschätzte 27.000 Kirchgänger aus Connecticut, Rhode Island, dem westlichen Massachusetts und dem östliche Bundesstaat New York sollen den Tempel in Farmington, einem Vorort der Stadt Hartford, besuchen. Der 32.000 Quadratfuß (knapp 3.000 Quadratmeter) messende Kirchenbau ist insgesamt der 155 in der Church of Jesus Christ of Latter-day Saints, aber erst der zweite in New England.

Anfangs für Führungen geöffnet

Das Gebäude ist Geschichte und Tradition der Kirche sowie der Region entsprechend gestaltet. Gemälde stellen Landschaften in Connecticut dar, die Oberflächen sind in Mahagoni gehalten, Eichel- und Eichenlaubmotive ziehen sich durch das Gotteshaus. Am Freitag wird der Tempel für Führungen geöffnet, die bis 22. Oktober angeboten werden. Die Einweihung folgt am 20. November, danach wird die Kirche dort nur noch für vollwertige Kirchenmitglieder willkommen heißen, wie es von AP hieß.

Bei den Mormonen sind Tempel für die höchsten Formen der Gottesverehrung vorgesehen. Häufiger gibt es Häuser für Zusammenkünfte, in denen wöchentliche Gottesdienste angeboten werden. Der neue Tempel hat acht Räume für besondere Zeremonien (Sakramente), darunter einen für Taufen, einen Raum für „Versiegelungen“, also Eheschließungszeremonien, und einige weitere.

Religionsgemeinschaft seit 1830

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, auch oft als Mormonen bezeichnet, ist die größte von etwa 70 Gemeinschaften, die sich auf das „Buch Mormon“ berufen. Die Religionsgemeinschaft der Mormonen wurde 1830 von Joseph Smith in den USA gegründet, wo heute ungefähr die Hälfte der nach eigenen Angaben weltweit rund 15 Millionen Mitglieder lebt.

religion.ORF.at

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