Trauer um Schimon Peres: „Stolz aller Juden“

Der Vorsitzende des Jüdischen Weltkongresses hat den verstorbenen israelischen Präsidenten Schimon Peres als „klugen Staatsmann, großen Intellektuellen und Strategen, erfahrenen Diplomaten und Friedensstifter“ gewürdigt.

„Er war der Stolz Israels und der Stolz der Juden in allen Teilen der Erde“, sagte Ronald S. Lauder in einer Stellungnahme am Mittwoch. Peres habe geholfen, einen „freien, sicheren und blühenden Staat im alten Heimatland des jüdischen Volkes“ zu bauen. Das Überleben Israels sei nicht zuletzt Peres’ „enormen Anstrengungen“ zu verdanken. „Er redete nicht nur über den Frieden, er arbeitete für ihn“, sagte der Vorsitzende des WJC (World Jewish Congress).

IKG: „Letzten Gründungsvater verloren“

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien Oskar Deutsch erklärte, mit Peres habe „Israel den letzten Gründungsvater verloren, die Welt einen Visionär des Friedens und einen Menschen, der stets dem Optimismus den Vorzug gab. Seine Stimme hatte Gewicht in der internationalen Politik und seine Bestrebungen zu einem friedlichen Zusammenleben werden in die Zukunft wirken.“

Israels Botschafterin in Wien, Talya Lador-Fresher, würdigte Peres als einen „weit sichtbarer Leuchtturm für alle, die aus der Vergangenheit lernen und mit Hoffnung in die Zukunft schreiten wollen“. Aktuell überwiege die Trauer, doch Peres Worte „werden uns auch in Zukunft begleiten“, so die Botschafterin.

Papst: Unermüdliche Bemühungen für Frieden

Auch Papst Franziskus hat seine „tiefe Trauer“ über den Tod von Israels Altpräsidenten, Friedensnobelpreisträger Schimon Peres, bekundet. Der Papst und Peres waren einander mehrfach begegnet, zuletzt am vergangenen 20. Juni im Vatikan. Wörtlich heißt es in dem Telegramm an Staatspräsident Reuven Rivlin: „Ich erinnere mich mit vielen Gefühlen an meine Zeiten mit Schimon Peres im Vatikan und erneuere meine große Anerkennung für die unermüdlichen Bemühungen des verstorbenen Präsidenten zugunsten des Friedens.“

Papst Franziskus und Schimon Peres bei dessen Besuch im Vatikan 2014

APA/AP/Riccardo De Luca

Papst Franziskus und Schimon Peres bei dessen Besuch im Vatikan 2014

Einsatz soll „inspirieren“

Inmitten der Trauer des Staates Israel hoffe er, „dass die Erinnerung an ihn und seine vielen Jahre im Einsatz uns alle inspirieren werden, mit immer größerer Dringlichkeit für Frieden und Versöhnung zwischen den Völkern zu arbeiten. Auf diese Weise wird sein Vermächtnis geehrt werden und das Gemeinwohl, für das er so fleißig gearbeitet hat, wird eine neue Wirklichkeit werden. Sie wäre Zeichen, dass die Menschheit auf dem Weg zu dauerhaftem Frieden voranschreitet. Mit der Zusicherung meines Gebets für alle, die vor allem für Peres’ Familie trauern, rufe ich den göttlichen Segen, Trost und Kraft auf diese Nation herab“, so der Papst in dem Telegramm.

religion.ORF.at/KAP

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