Papst gegen Ausgrenzung von Lesben und Schwulen

Homosexuelle dürfen nach Ansicht von Papst Franziskus nicht aus der katholischen Kirche ausgegrenzt werden. Lesben und Schwule sollten vielmehr von den Gemeinden integriert, begleitet und „näher zu Gott“ geführt werden.

„Genau das würde Jesus heutzutage tun“, sagte der Papst auf dem Flug von Baku nach Rom. Er selbst habe während seiner gesamten Laufbahn als Geistlicher Homosexuellen oft die Hand gereicht und sogar einen Transexuellen aus Spanien mit seiner Partnerin zu einer Audienz im Vatikan empfangen.

Papst gegen Ausgrenzung von Schwulen und Lesben

APA/AFP/ANSA/Luca Zennaro

Papst Franziskus: Keine Ausgrenzung von Schwulen und Lesben

„Kein Grund zum Jubeln“

Zugleich betonte der Papst, dass Homosexualität aus katholischer Sicht „keinen Grund zum Jubeln“ darstelle. „Sünde ist Sünde“, sagte er. Bereits Ende Juni hatte der Papst gesagt, die Kirche sollte sich bei Homosexuellen, Armen und anderen vernachlässigten Menschen entschuldigen. Er schloss demnach auch vergewaltigte Frauen und ausgebeutete Kinder mit ein.

Auf dem Rückflug von seinem Kaukasus-Besuch wiederholte der Papst laut einem AFP-Bericht seine Kritik an der Gendertheorie. Besonders Frankreich kritisierete er für seine Verbreitung der Gendertheorie an Schulen und ortete ´den Willen zur „Änderung der Mentalitäten“ und eine „ideologische Kolonisierung“. „Homosexuell zu sein oder sein Geschlecht zu ändern sei ‚eine Sache‘, ‚ein Unterricht auf dieser Linie‘ sei jedoch etwas anderes, betonte Franziskus“, berichtete AFP-Korrespondent Olivier Baube. In französischen Schulbüchern werde weiterhin die Gendertheorie unterrichtet, „obwohl diese gegen die natürliche Ordnung ist“, so Franziskus.

Aufruf zu Frieden im Kaukasus

Am Freitag und Samstag hatte der Papst Georgien besucht. Dort rief er eindringlich zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes in der Kaukasusregion auf. „Ich bin zuversichtlich, dass der Kaukasus mit Gottes Hilfe und dem guten Willen der Parteien der Ort sein kann, wo die Streitfragen und die Unstimmigkeiten durch Dialog und Verhandlungen beigelegt und überwunden werden“, sagte der Papst am Sonntag zum Abschluss seines Besuchs in Aserbaidschan, ohne die Parteien direkt beim Namen zu nennen.

religion.ORF.at/dpa

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