Asyl: Kirche kritisiert gegenwärtige Abschiebepraxis

Bereits integrierte Asylwerber sollen nicht mehr in andere EU-Länder abgeschoben werden. Das forderte die Katholischen Aktion Österreich (KAÖ) zum Abschluss ihrer Jahreskonferenz am Samstag in St. Georgen/Längsee.

Es sei menschenunwürdig, wenn Personen, die durch Deutschkurse, Schulbesuch, gemeinnützige Arbeit und Interesse am Gemeinschaftsleben ihre Integrationsbereitschaft bewiesen hätten, wieder herausgerissen und erneut traumatisiert werden. "Eine solche Vorgangsweise mag rechtlich gedeckt sein, sie widerspricht aber jeglichen humanitären Grundsätzen.

Bestrafung für Integrationswillige

Es ist nicht einzusehen, dass ausgerechnet die Flüchtlinge mit der größten Integrationsbereitschaft bestraft werden", so die größte kirchliche Laienorganisation.

Es sei zudem eine „Vergeudung von österreichischem Steuergeld“, wenn die Investitionen in Integrationsmaßnahmen nicht im Land Früchte tragen können, sondern zunichte gemacht werden. „Diese Menschen könnten ein Teil der Zukunft unseres Landes sein. Wir bringen uns selbst um den Erfolg und um Zukunftschancen für unser Land“, heißt es in der „Kathpress“ vorliegenden Erklärung.

„Schlag ins Gesicht" von Ehrenamtlichen

Es sei auch „ein Schlag ins Gesicht von Tausenden Frauen und Männern, die ehrenamtlich Zeit, Energie, Geld und Know How dafür eingesetzt haben, dass Menschen in Not geholfen wird und sie bei uns in Österreich eine neue Heimat finden“, monierte die KAÖ. Dies hätte letztlich auch unmittelbare Auswirkung auf die Österreicher selbst: Gerade Kinder und Jugendliche erlebten solche Maßnahmen, mit denen Freunde und Mitschüler von einem Tag auf den anderen von den Behörden des Landes verwiesen werden, als irritierend und sehr verletzend.

religion.ORF.at/KAP