Katholischer Familienverband begrüßt Schulautonomie

Grundsätzlich positiv beurteilt der Katholische Familienverband Österreich (KFÖ) den am Dienstag von der Regierung vorgelegten Entwurf zur Bildungsreform.

„Es ist gelungen, das Kind im Mittelpunkt und als wichtigsten Aspekt zu sehen - das ist zweifellos das Um und Auf einer gelungenen Bildungsreform“, hob Vizepräsidentin Astrid Ebenberger am Mittwoch in einer Presseaussendung hervor.

Schulautonomie mit Mitentscheidung

Sie begrüßte vor allem die Stärkung der Schulautonomie, forderte aber gleichzeitig ein unbedingtes Mitspracherecht von Schülern, Lehrern und Eltern. „Autonome Maßnahmen dürfen nur mit Mitentscheidung der Eltern und Lehrenden erfolgen, ein bloßes Anhören dieser Schulpartner ist zu wenig“, so Ebenberger.

In die richtige Richtung gehe die Regierung auch mit der geplanten Ermöglichung sogenannter „Schulcluster“. Dabei können sich künftig bis zu acht Schulstandorte einer Region freiwillig zu einem Verbund zusammenschließen. Auch die Regelung, dass sich Schuldirektoren ihr Lehrpersonal selbst aussuchen dürfen, stößt auf Zustimmung. Letzteres dürfe allerdings besonders bei Schulen in Ballungszentren nicht zu einem „Konkurrenzkampf ausarten“, betonte die KFÖ-Vizepräsidentin.

Die Bildung von Schulclustern sei „großartig, um gemeinsame Ressourcen zu nutzen, Synergien zu bilden und Kindern Bildungsübergänge zu erleichtern“, zeigte sich Ebenberger, die selbst an einer Pädagogischen Hochschule unterrichtet, überzeugt. Die Schulleitung müsse aber für diese Entwicklungsarbeit durch genügend administratives Personal freigespielt werden, gibt sie zu bedenken.

Vorsicht bei flexiblen Schülerzahlen

Ein besonderes Augenmerk will der Katholische Familienverband auch auf die künftige Anzahl an Schülern legen, die gemeinsam in einer Klasse sitzen. Die neue Reform sieht vor, dass die Klassenschüler-Höchstzahl abgeschafft wird und stattdessen die Schulleitung die Größe der Gruppen bestimmt.

„Flexibilisierungsmaßnahmen sind zu begrüßen, wenn dadurch vielfältigere Angebote ermöglicht werden, begabte Schüler gefordert und Schwächere gezielt gefördert werden“, so die KFÖ-Vizepräsidentin. Die Änderungen dürften aber nicht zu einer schleichenden Anhebung der Klassenschülerhöchstzahl führen.

religion.ORF.at/KAP

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