Schauspieler Jude Law: Bin großer Fan von Papst

Hollywoodstar Jude Law (43) bezeichnet sich als „großer Fan“ von Papst Franziskus. Law ist in der am Freitag startenden TV-Serie „The Young Pope“ zu sehen.

„Er bringt sehr wichtige Themen auf die Tagesordnung, zum Beispiel den Klimawandel“, sagte der Schauspieler der deutschen Zeitschrift „Bunte“ sowie der „Welt“. Zudem sei das katholische Kirchenoberhaupt eine „sehr bescheidene, menschliche und maßvolle Persönlichkeit“. Dennoch setze er nicht darauf, dass sich jemals ein Papst hinstellen und etwas Revolutionäres sagen würde, so Law. Dazu gebe es einfach zu viele Einschränkungen.

Serie soll nicht provozieren

Seine Rolle als junger Papst beruhe nicht auf historischem Vorbild, so der Schauspieler. Die Serie solle auch nicht provozieren. „Wir wollten uns über den Glauben nicht lustig machen, die Kirche nicht verdammen“, betonte Law. „Was wir wollen, ist, den Deckel von dieser Institution zu heben und deren Regeln sichtbar zu machen.“ Im Zentrum stehe ein Widerspruch zwischen der Institution Kirche und ihrem höchsten Vertreter. „Das ist wahrscheinlich der Grund für die anhaltende Faszination mit der katholischen Religion.“

Der Schauspieler Jude Law in der Titelrolle der TV-Serie "The Young Pope" bei Dreharbeiten in Rom

Reuters/Yara Nardi

Jude Law als „Young Pope“ bei Dreharbeiten in Rom

Papst Franziskus sei für ihn „ein außergewöhnlicher Papst“, betonte der Brite, der bereits mehrfach für den Oscar nominiert wurde. Auch beeindrucke ihn „die riesige Masse an Kunstwerken, welche die katholische Kirche in Rom inspiriert und in Auftrag gegeben hat“. Er sehe die Kirche „fast als eine Art Theater. Sie war der erste Ort, wo Kostüme und Lichteffekte mit großer Wirkung verwendet wurden.“ Insofern habe er „großen Respekt“ vor der Kirche.

„Nervös“ über Papst-Rolle

Die Vorstellung, einen Papst zu spielen, habe ihn zunächst nervös gemacht, räumte Law ein. „Ich habe wieder in die Bibel geschaut, was ich seit der Schule nicht mehr getan hatte.“ Sein persönlicher Glaube befinde sich stets in einer Entwicklung, fügte er hinzu. So habe er sich mit dem Buddhismus, katholischer sowie islamischer Literatur befasst; derzeit interessierten ihn „Animismus und heidnische Traditionen“. Für ihn sei es indes „unvorstellbar“, so Law, sich an die Regeln eines religiösen Führers zu halten.

Das Göttliche finde sich etwa in Kindern, in der Liebe, in der Natur - „und in den reinsten Gefühlen“, so Law, der fünf Kinder von drei Frauen hat. Auf die Frage, ob er mit seinen Kindern über Religion und Moral spreche, entgegnete der Schauspieler, er wolle diese bestärken an etwas zu glauben, was auch immer sie nach vorne bringe.

Hoffen auf „spirituelle Revolution“

Das gelte auch dann, wenn es um Sport oder Musik oder ihr Wohlbefinden gehe. Natürlich gebe es auch einfache moralische Richtlinien, dazu gehöre das Thema, wie man mit anderen Menschen umgehe und wie man andere beurteile. Er hoffe jedoch auf eine „spirituelle Revolution, die in unser Inneres geht“, so der britische Schauspieler. Eine derartige Revolution könnte etwas sein, was „wir wirklich brauchen, denn Frieden und Harmonie beginnen in uns drin“, sagte er.

religion.ORF.at/KAP/KNA

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