Papst in Schweden: Reformationsgedenken auf Spanisch

Laut Vatikansprecher Greg Burke wird Papst Franziskus bei seiner Schwedenreise anlässlich des Reformationsgedenkens nächste Woche Spanisch sprechen und nicht in der Nuntiatur übernachten. Eine Art ökumenische Autofahrt ist auch geplant.

Wahrscheinlich sei die Sprachwahl aufgrund der vielen Einwanderer in Schweden gefällt worden und weil es für den argentinischen Papst einfacher sei, in seiner Muttersprache zu reden, sagte Burke am Mittwoch vor Journalisten im Vatikan. Die Details zur Schwedenreise des Papstes wurden bekanntgegeben. Burke teilte zudem mit, dass der Papst bei seiner Reise nach Lund und Malmö am 31. Oktober und 1. November nicht wie üblich am Sitz des Vatikanbotschafters, sondern in einem Chirurgie-Komplex in Igelösa übernachten werde.

Vom Konflikt zur Gemeinschaft

Die 17. Auslandsreise von Papst Franziskus steht unter dem Motto „From conflict to communion“ (Vom Konflikt zur Gemeinschaft). Zunächst wird der Papst am Montag, dem Reformationstag, in Lund mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes (LWB) an einer ökumenischen Gedenkveranstaltung zum 500. Jahrestag der Reformation teilnehmen. Es ist das erste Mal, dass ein Papst gemeinsam mit ranghohen Vertretern des Protestantismus an die Reformation erinnert.

Papst Franziskus beim Rückflug von Paraguay

Reuters/Alessandro Bianchi

Papst Franziskus wird in Schweden Spanisch sprechen

Allerheiligen im Stadion

Am Dienstag, dem katholischen Hochfest Allerheiligen, feiert der Papst eine Messe in einem Fußballstadion in Malmö, bei der auch eine Delegation des LWB anwesend sein wird, wie LWB-Generalsekretär Martin Junge mitteilte. Das gemeinsame Gedenken als „außergewöhnlich“ zu bezeichnen, sei vielleicht übertrieben, aber „es ist ein wichtiger Schritt“, sagte Vatikansprecher Burke. Es zeige, dass beide Seiten sich nicht mehr durch Abgrenzung zueinander definierten, sondern die Gemeinsamkeiten im Vordergrund stünden.

Das gemeinsame Reformationsgedenken ist laut Burke nicht allein Frucht des Pontifikats von Papst Franziskus. Es sei lange vorbereitet worden. „Auch Papst Benedikt XVI. hätte sicher diese oder eine ähnliche Reise unternommen.“

Ökumenische Autofahrt

Papst Franziskus stattet bei seiner zweitägigen Reise kurz nach seiner Ankunft am Montag dem schwedischen Königspaar, König Carl Gustaf und Königin Silvia, einen Höflichkeitsbesuch ab. Sie sollen auch unter den etwa 300 Gästen des anschließenden ökumenischen Gebetsgottesdiensts mit dem Präsidenten des Lutherischen Weltbundes, dem jordanischen Bischof Munib Younan, Generalsekretär Junge, und Papst Franziskus in der lutherischen Kathedrale von Lund sein.

Ein „Novum“ ist laut Burke die anschließende Fahrt zum nächsten Veranstaltungsort, dem 28 Kilometer entfernten Malmö-Stadion: Papst Franziskus wird gemeinsam mit dem Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, Bischof Younan und LWB-Generalsekretär Junge in einem Minibus dorthin fahren. „Ein Symbol dafür, dass wir gemeinsam unterwegs sind“, so der Vatikansprecher.

Bei der ökumenische Veranstaltung im Stadion von Malmö sollen vier Glaubenszeugnisse vorgetragen werden, berichten werde auch ein Flüchtling aus dem Süd-Sudan. Thema soll zudem die Hilfsarbeit in Syrien sein.

religion.ORF.at/KAP

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