Papst: Krieg im Namen Gottes ist teuflisch

Papst Franziskus hat im Namen der Religion geführte Kriege verurteilt. „Das ist Gotteslästerung und teuflisch“, sagte er in einem Interview der italienischen Zeitschrift „Civilta Cattolica“ (Freitagsausgabe).

Religion sei nie Auslöser für Konflikte; dies seien vielmehr fälschlicherweise mit ihr verknüpfte „Vergötterungen“, welche die Religionen wie ein „böses Virus“ befielen. Als Beispiele nannte der Papst etwa Geldgierigkeit und Besitzstreben.

„Scheinreligionen“ als Ursache

Solche Vergötterungen bezeichnete Franziskus als „Scheinreligionen“. Wahre Religion könne hingegen niemals Ursache von Terrorismus sein. Vielmehr suche sie nach Wahrheit, Schönheit, Gutem und der Einheit.

Anlass für das Interview war die Papstreise nach Schweden kommenden Montag anlässlich des 500. Jahrestags der Reformation. Gemeinsam mit Spitzenvertretern des Lutherischen Weltbundes (LWB) nimmt Franziskus am Reformationstag in Lund an einer ökumenischen Gedenkveranstaltung teil.

Es ist zudem eine Gemeinsame Erklärung geplant. Es ist das erste Mal, dass ein Papst gemeinsam mit ranghohen Vertretern des Protestantismus an die Reformation erinnert. Der Lutherische Weltbund wurde 1947 in Lund gegründet. Er repräsentiert rund 74 Millionen Christen aus 145 Kirchen in 98 Ländern. Am Dienstag (1. November) feiert Franziskus zu Allerheiligen mit Katholiken eine Messe in Malmö, bevor er nach Rom zurückfliegt.

religion.ORF.at/KAP

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