Piusbrüder: „Schmerz“ über Treffen Papst-Lutheraner

Frankreichs Piusbrüder haben das jüngste Treffen von Papst Franziskus mit dem Lutherischen Weltbund im schwedischen Lund als „Gipfel unseres Schmerzes“ bezeichnet.

Das schrieb die französische Sektion der von Rom getrennten traditionalistischen Bruderschaft am Freitagin ihrem Newsletter. Die Gemeinsame Erklärung zum 500. Jahrestag der „Revolte Luthers“ gegen die katholische Kirche sei ein „veritabler Skandal“, so der Distriktobere Christian Bouchacourt. Historische Fehler, schwerste Schädigungen für die katholische Lehre und ein „falscher Humanismus, der Quelle so vielen Übels ist“, seien in dieser Erklärung aneinandergereiht.

„Gekünstelte und illusorische Einheit“

Die Piusbrüder werfen Papst Franziskus vor, „unter dem trügerischen Vorwand der Nächstenliebe und einer gekünstelten und illusorischen Einheit“ den katholischen Glauben „auf dem Altar des Ökumenismus zu opfern“, der „das Heil der Seelen“ gefährde. „Allergrößte Irrtümer“ und die „Wahrheit Jesu Christi“ würden mit demselben Maß gemessen.

„In den einen Schoß Christi zurückkehren“

Die Erklärung schließt damit, dass Martin Luther einen „diabolischen Hass auf den Papst“ und „eine Verachtung des heiligen Messopfers“ an den Tag gelegt habe. Auch habe er die Lehre von der Eucharistie zerstört, die Seelen von der Jungfrau Maria abgekehrt und die Existenz des Fegefeuers geleugnet. „Wir Katholiken“, so die Piusbrüder, „wollen, dass die Protestanten in den einen Schoß Christi zurückkehren, der die katholische Kirche ist, und wir beten in diesem Anliegen“.

Die „traditionalistische“ Priesterbruderschaft St. Pius X. ist seit 1988 von Rom getrennt. Papst Benedikt XVI. (2005-2013) nahm 2009 Aussöhnungsgespräche auf. Im Frühjahr 2012 kam der Prozess scheinbar zum Stillstand.

Im September 2015 erklärte Papst Franziskus überraschend, er „vertraue darauf, dass in naher Zukunft Lösungen gefunden werden können, um die volle Einheit mit den Priestern und Oberen der Bruderschaft wiederzugewinnen“. Im April 2016 traf Franziskus persönlich mit dem Leiter der Piusbrüder, Bernard Fellay, zusammen.

religion.ORF.at/KAP

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