Papst würdigt bei Habsburger-Audienz Kaiser Karl I.

Der Papst hat am Samstag Mitglieder des Hauses Habsburg empfangen, die sich aus Anlass des Heiligen Jahres zu einer Wallfahrt in Rom aufhalten. Franziskus erinnerte lobend an Karl I. von Österreich, der als letzter Kaiser der Donaumonarchie den Thron bestiegen hatte.

Wer aus der weitläufigen Adelsfamilie im einzelnen an der Audienz teilnahm, gab der Vatikan zunächst nicht bekannt. Franziskus erinnerte lobend an Karl I. von Österreich (1887-1922), der vor einhundert Jahren am 21. November 1916 als letzter Kaiser der Donaumonarchie den Thron bestiegen hatte.

Papst würdigt Kaiser Karl

APA/AFP/Tiziana Fabi

Friedenseinsatz im Auftrag von Papst Benedikt XV.

Im Ersten Weltkrieg habe sich Karl I., dem Ruf von Papst Benedikt XV. (1914-1922) folgend, mit allen Kräften für den Frieden eingesetzt, „auf die Gefahr hin, nicht verstanden und verlacht zu werden“.

Franziskus lobte weiter das gesellschaftliche und kulturelle Engagement der aktuellen Familie Habsburg sowie die „Unterstützung des Projekts Europa als gemeinsames Haus, das auf humanistische und christliche Werte gegründet ist“. Priester, Seminaristen und Ordensleute im Kreis der Adelsfamilie machten deutlich, dass die christliche Ehe und Familie der beste Boden für geistliche Berufungen sei.

Guter Familienvater und Diener des Lebens

Karl I., der 2004 von Johannes Paul II. (1978-2005) seliggesprochen wurde, sei in erster Linie „ein guter Familienvater und als solcher ein Diener des Lebens und des Friedens“ gewesen, so der Papst weiter.

Auch die Familienwallfahrt der Habsburger verweise darauf, dass „die Familie im weiten Sinn, mit ihrem Beziehungsreichtum und ihrer Vielfalt, ein Wert ist, der in unserer Zeit wiederzuentdecken ist“, sagte Franziskus.

Bitte um Friedenserhalt

Weiter ging der Papst auf Kriege und Friedensbemühungen damals und heute ein: "Auch Karl hat den Krieg gekannt. Denn zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er einfacher Soldat.

Nach der Herrschaftsübernahme im Jahre 1916 war er empfindlich für die Stimme von Papst Benedikt XV. und hat sich mit allen seinen Kräften für den Frieden eingesetzt". Karl biete aus diesem Grund ein Beispiel, das „so aktuell wie eh und je ist: wir können ihn als Fürsprecher anrufen, dass Gott den Frieden für die Menschheit erhalte“.

religion.ORF.at/KAP