Jiddische Lieder und Tango Argentino

Vom 14. bis 30. November sind im Rahmen des „Yiddish Culture Festival Vienna“ jiddische Lieder und Texte unter anderem auch mit Tango-Argentino-Klängen zu hören. Das Festival ist die Nachfolge des „Jiddischen Kulturhebst“.

Das „Yiddish Culture Festival Vienna“ bietet an vier Abenden Einblicke in die jiddische Kunst und Tradition. Den Beginn machen die „Voices of Ashkenaz“ (jiddische und deutsche Volkslieder in einer gemeinsamen Tradition) am 14. November im Theater Nestroyhof-Hamakom, am 21. November interpretiert Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg jiddische Texte und Gesänge aus der chassidischen und osteuropäischen Kultur im Erioca Saal im Palais Lobkowitz.

Eine Hommage an den Kaiser

Am 24. November gibt es im Theater in der Walfischgasse anlässlich des 100. Todestages von Kaiser Franz Joseph I. „Kaddisch für den Kaiser“ mit Paul Gulda (Klavier), Shira Karmon (Gesang) und Schulamit Meixner (Rezitation). Die jüdische Bevölkerung der Donaumonarchie sei dem Kaiser sehr dankbar gewesen, was sich in zahlreichen jiddischen und deutschsprachigen Texten zeigt, heißt es dazu auf der Homepage des Festivals. Die Lieder dieses Abends stammen von jüdischen Komponisten, die vorwiegend in der k.u.k. Monarchie lebten.

Für Rudolf Efraim Meixner, den neuen Leiter des Festivals, ist das Kaddisch - ein Gebet, das für Verstorbene gesprochen wird - auch ein Abgesang auf eine untergehende Epoche. Meixner folgt Initiator Kurt Rosenkranz nach 21 Jahren in der Leitung nach und freut sich über ein „feines theatralisch-musikalisches Festivalprogramm“.

Das "Vienna Tango Quintet"

Dalina Ugarte

Das Vienna Tango Quintet tritt zusammen mit dem argentinischen Sänger Isidoro Abramowicz auf

Wiener Tango

Den Schluss bildet das Vienna Tango Quintet & Isidoro Abramowicz am 30. November im Porgy & Bess. Das Vienna Tango Quintet wurde 2013 gegründet und spielt traditionellen argentinischen Tango in modernen Arrangements. Der argentinische Sänger, Kantor und Chorleiter Isidoro Abramowicz verbindet in seiner Musik argentinischen Tango mit jiddischen Liedern.

Das „Yiddish Culture Festival Vienna“ löst den bisherigen „Jiddischen Kulturherbst“ ab. 1994 als „Jiddische Theaterwochen“ gegründet, wurde im Lauf der Zeit die Konzeption adaptiert und auch der Name verändert: 2007 in „Jiddische Kulturtage“, ab 2010 wurden die Veranstaltungen dann im „Jiddischen Kulturherbst“ dargeboten.

Mehr Wissen für mehr Gewissen

„Vater“ dieser und anderer Projekte war der jüdische Erwachsenenbildner Rosenkranz. Dieser sei von der Idee getragen gewesen, dass mehr Wissen zu mehr Gewissen führe, wie Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg in seinem Vorwort schreibt. 1989 gründete Rosenkranz eine jüdische Volkshochschule, die nicht nur Wissen über die Religion sondern auch über die Kultur vermitteln sollte. Eisenberg tritt immer wieder als Sänger und Interpret auf, er ist von der friedensfördernden Eigenschaft der Musik überzeugt.

Karten sind noch für „Kaddisch für den Kaiser“ am 24. November und für das Vienna Tango Quintet & Isidoro Abramowicz am 30. November erhältlich.

religion.ORF.at

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