„Kabarettpfarrer“ läutete Faschingsbeginn ein

Am 11.11. gab „Kabarettpfarrer“ Herbert Reisinger unter dem Titel „P wie Priester. Heiteres & Herbert“ Einblicke in das Leben als Pfarrer und erklärte unter anderem, was die Rettungsgasse mit dem Zölibat zu tun hat.

Es gibt Weinpfarrer, Bierpfarrer, Kräuterpfarrer, aber bisher noch keinen Kabarettpfarrer. Das hat sich jetzt geändert. Herbert Reisinger, seit knapp drei Jahren Pfarrer im niederösterreichischen Langenhart (Gemeinde St. Valentin, Bezirk Amstetten), bringe mit seinen Pointen Pfarrsäle und andere Veranstaltungshallen zum „Beben“, heißt es in einer Aussendung der Diözese St. Pölten.

Zuschauer erfahren unter anderem, wie ein Pfarrer wohnt, warum er auf einen Fernseher verzichten kann, die Bedeutung des Mondes für eine Pfarre und warum dieser an eigentlich allem schuld ist.

Kabarettist und Pfarrer Herbert Reisinger

Wolfgang Zarl

Kabarettpfarrer Herbert Reisinger

„Durchbruch“ mit 40

Als Kabarettist hatte Reisinger seine ersten Auftritte in seiner Schul- und Seminaristenzeit. Erfahrungen sammelte er bei Faschingsveranstaltungen. Immer wieder stellte er Überlegungen an, wie er sein Talent nützen könnte, es folgten kleinere Auftritte. Den „Durchbruch“ schaffte der Kabarettpfarrer dann bei der Feier zu seinem 40. Geburtstag. Seither wird er vom Pfarrteam unterstützt. Dennoch sei ihm wichtig, dass das Pfarrleben nicht unter seinen Auftritten leide, daher müsse er etliche Anfragen abweisen.

Veranstaltungshinweis

„P wie Priester. Heiteres & Herbert“, am Freitag, 11.11.2016 um 19.30 Uhr in der Pfarre Herz Jesu in Amstetten

Bei Begräbnisfeierlichkeiten werde er immer wieder darauf angesprochen, so der Pfarrer. Dann ziehe sich schnell die Spanne vom Tod hin zur Lebensfreude. Er verstehe das in einem weiteren Sinn: „Trotz aller Traurigkeit haben wir als Christen Grund zum Lachen – was sich auch als schöne Tradition im ‚Osterlachen‘ widerspiegelt.“ Das „Osterlachen“ oder „Ostergelächter“ ist ein Brauch, in der Osterpredigt die Gottesdienst-Teilnehmer zum Lachen zu bringen.

„Kein Schaumschläger“

Reisingers erste Überlegungen, Priester zu werden, begannen während seiner Zeit als Ministrant. Er sei von seinem damaligen Pfarrer Johann Hechtl sehr beeindruckt gewesen, so Reisinger. Später arbeitete er als Sportartikelverkäufer in Amstetten. Aber das sei nicht ganz Seines gewesen, „ich habe mir das vom Ende her überlegt“, so Reisinger. „Will ich das mein ganzes Leben machen?“ In dieser Zeit suchte er wiederum Pfarrer Hechtl auf, der ihn auf seine Berufung ansprach: „Ich glaube Herbert, Du wärst kein Schaumschläger.“

1997 entschloss sich Reisinger, ins St. Pöltner Priesterseminar einzutreten. Es sei ein bewusster Schritt gewesen, den er mit Freude getan habe, und dieser Entschluss trage ihn bis heute, sagte er laut Aussendung. 2004 empfing er die Priesterweihe, danach war er mehrere Jahre Jugendseelsorger in der Diözese St. Pölten, bis er nach Langenhart wechselte.

religion.ORF.at

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