Papst: Politik ignoriert Warnungen vor Klimawandel

Papst Franziskus hat Politikern vorgeworfen, Warnungen der Wissenschaft vor Klimawandel und Umweltschäden nicht ernst genug zu nehmen.

Die Politik reagiere auf internationaler Ebene oft nur „schwach“ und überhöre „mit Leichtigkeit die begründeten Ratschläge der Wissenschaft zur Situation des Planeten“, sagte er am Montag im Vatikan.

Papst Franziskus

Reuters/Alessandro Bianchi

Der Papst die forderte die Aufstellung „unverletzlicher Normen“

In seiner Rede vor der Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften forderte der Papst die Aufstellung „unverletzlicher Normen“ zum Schutz des Ökosystems, bevor es zu spät sei. Es bestehe die Gefahr, dass Profitgier zu „unumkehrbaren Schäden nicht nur der Umwelt, sondern auch des Zusammenlebens, der Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit“ führten. Auch Kriege verursachten „immer schwerere Schäden für die Umwelt und den moralischen und kulturellen Reichtum der Völker“, so der Papst.

Soziale Auswirkungen aufzeigen

Wissenschaftler müssten die sozialen Auswirkungen der „Krise des Klimawandels“ aufzeigen. Das müsse unabhängig von politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Interessen geschehen. Die Forscher müssten auch nach Lösungswegen für die künftige Wasserversorgung und die Lebensmittelsicherheit suchen.

Nonne liest Laudato si

Reuters/Max Rossi

Papst Franziskus publizierte 2015 seine Umweltenzyklika „Laudato si“

In einer modernen Welt hielten sich die Menschen oft für Herrscher über die Natur, in Wirklichkeit seien sie jedoch „Mitarbeiter zum Erhalt und der Entwicklung der Lebewesen und der Biodiversität des Planeten“, so der Papst.

Die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften begann am Freitag und endet am Dienstag. In diesem Jahr debattiert sie über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt. Papst Franziskus hatte 2015 eine eigene Umweltenzyklika mit dem Namen „Laudato si“ veröffentlicht.

religion.ORF.at/KAP

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