Flüchtlingsboot als Mahnmal in Krippe auf Petersplatz

Ein buntbemaltes Fischerboot im Stall von Bethlehem gehört nicht zur typischen Darstellung der Weihnachtsgeschichte. Als Erinnerung an das Leid der Flüchtlinge ist es in diesem Jahr aber Teil der großen Krippe auf dem Petersplatz in Rom, die am Freitag eingeweiht wird.

Die Krippe ist ein Geschenk der Erzdiözese und der Regierung von Malta, wie der Vatikan mitteilte. Zahlreiche Migranten erreichen in solchen traditionellen „Luzzus“, die auf christliche Namen getauft sind und Augen am Bug haben, die Küsten des Inselstaates und Italiens - wenn sie die gefährliche Flucht überleben.

Flüchtlingsboot

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Ein traditionelles maltesisches Boot wird auf dem Petersplatz ausgestellt

Mahnung an die Ertrunkenen

2016 ertranken im Mittelmeer deutlich mehr Menschen als im vergangenen Jahr. 4715 sind tot oder werden vermisst, wie aus Zahlen der internationalen Migrationsbehörde IOM hervorgeht.

Neben dem Boot und lebensgroßen Figuren von Maria neben der Krippe, dem Engel und den Heiligen Drei Königen ist neben dem Stall auch ein Überbleibsel einer Säule in Schutt und ein umgestürztes Kreuz zu sehen, möglicherweise eine Anspielung auf Krieg und Zerstörung. Die Krippe und der 25 Meter hohe Weihnachtsbaum aus der italienischen Gemeinde Scurelle sollen von Freitag an bis zum 8. Januar 2017 beleuchtet sein.

religion.ORF.at/dpa