Franziskus 80: Wie der Papst feiert

Franziskus, der Papst „vom Ende der Welt“, wie er sich in seiner ersten Ansprache zu Beginn des Pontifikats bezeichnet hat, wird am Samstag 80 Jahre alt.

Offizielle Feste zum runden Geburtstag von Jorge Mario Bergoglio sind im Vatikan zwar nicht geplant, Feierlichkeiten wird es aber dennoch geben. Nach dem Angelus-Gebet am vierten Adventsonntag wird Papst Franziskus voraussichtlich im Gästehaus Santa Marta seinen Geburtstag feiern. Hier wohnt er seit seinem Amtsantritt im März 2013. Nicht ausgeschlossen wird, dass er einige Obdachlose einladen könnte, wie es bei seinem Geburtstag vor drei Jahren der Fall gewesen war.

Glückwünsche per E-Mail

Ein großes Konzert ist in der Audienzhalle Paul VI. vorgesehen, das live von RAI 1 übertragen wird. Auftreten sollen der italienische Popsänger Claudio Baglioni mit einem Orchester aus 70 Mitgliedern und einem Chor. Die Einnahmen des Konzerts sollen Benefiz-Zwecken dienen.

Hinweis

Glückwünsche an den Papst können an asuaimmagine@rai.it gesendet werden

Der Sender RAI 1 sammelt zusammen mit der italienischen Bischofskonferenz CEI die Glückwünsche für den Papst. Wer ihm zum Geburtstag gratulieren will, kann Glückwünsche an die E-Mail-Adresse des von RAI 1 gesendeten kirchlichen TV-Programms „A sua immagine“ senden. Die Botschaften werden gesammelt und dem Papst übergeben.

Papst Franziskus lachend

Reuters/POOL New

Papst Franziskus feiert am 17. Dezember seinen 80. Geburtstag

Ein fast normaler Tag

An seinem Geburtstag will Franziskus zunächst um 8.00 Uhr in einer Kapelle des päpstlichen Palastes eine Messe mit den in Rom lebenden Kardinälen feiern. „Der Rest des Tages verläuft ‚normal‘, reich an Verpflichtungen“, erklärte der Vatikan. So stehen Treffen mit der maltesischen Präsidentin Marie Louise Coleiro Preca, mehreren Prälaten sowie mit Mitgliedern der Laiengemeinschaft Nomadelfia auf dem Programm.

In den vergangenen Jahren hatte Franziskus an seinem Geburtstag hunderte Schlafsäcke an Obdachlose in Rom verteilt oder Essen in einer Flüchtlingsunterkunft ausgeteilt. Papst Franziskus kam am 17. Dezember 1936 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires zur Welt. Am 13. März 2013 wurde er zum 266. Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt.

Lombardi: Franziskus beeindruckt mit Sprache

Der langjährige Papst-Sprecher, Pater Federico Lombardi, veröffentlichte in der Jesuitenzeitschrift „Civilta Cattolica“ anlässlich des runden Geburtstags ein Porträt des Papstes. Seit seinem ersten Auftritt nach seiner Wahl habe Jorge Mario Bergoglio die Öffentlichkeit mit seiner Sprache beeindruckt, die dem Alltag und der Erfahrung der Menschen nahe sei.

„Damit hat er sowohl die Sympathien des Volkes - vor allem der Jugendlichen –, aber auch die Bewunderung der prominenten und gebildeten Menschen gewonnen, die von seiner seltenen Fähigkeit beeindruckt sind, dank einer angemessenen Sprache sofort Einklang mit seinen Zuhörern zu schaffen“, so Lombardi.

Schönborn: Weg weitergehen

Auch der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, gratuliert dem Papst. Er wünsche Franziskus zum 80. Geburtstag, dass dieser unbeirrt von Kritik oder Zustimmung seinen Weg des Evangeliums weitergehe, „weil er weiß, dass dies der Weg ist, auf den ihn Jesus geschickt hat“.

Der Papst höre sehr viel zu, treffe dann aber auch Entscheidungen, „zu denen er steht und die er mutig durchträgt“, beschrieb Schönborn gegenüber Kathpress den Führungsstil von Franziskus. Auch wenn es dazu keine Statistik gebe, sei offenkundig, dass der Papst unendlich viele Menschen auf der ganzen Welt anspreche - und das weit über die Grenzen der Kirche hinaus.

Geburtstags-Sonderausgabe von „Il mio Papa“

Die seit 2014 in Italien wöchentlich erscheinende Zeitschrift „Il mio Papa“, die sich ganz mit der Persönlichkeit und den Events rund um Franziskus befasst, widmet dem 80. Geburtstag des Pontifex eine Sonderausgabe. Reich bebildert werden wichtige Ereignisse im Leben des Papstes geschildert, von seinen ersten Lebensjahren in Argentinien bis zur Papst-Wahl. „Il mio Papa“ wird vom Mailänder Mondadori-Verlag veröffentlicht, der zum Medienimperium des früheren italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi gehört.

TV-Serie über Franziskus

Berlusconis TV-Sender Canale 5 hatte vergangene Woche bereits den ersten Teil einer TV-Serie über das Leben von Papst Franziskus gesendet. „Franziskus, der Papst der Leute“ heißt die weltweit erste TV-Serie über das Leben des Pontifex, die vier Millionen Zuschauer vor den Bildschirm brachte. Sie wurde bereits von Netflix erworben.

14 Millionen Euro ließ sich Berlusconis TV-Gruppe Mediaset die Serie kosten. Sie wurde von der Filmproduktionsgesellschaft Taodue in Italien, Deutschland und Argentinien mit einem internationalen Cast und über 3.000 Statisten in 16 Wochen gedreht. Regisseur ist der Italiener Daniele Luchetti.

religion.ORF.at/APA

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